Rezension: Atrium Noctis – AeterniWenn es im Dunkelmetal noch echte Neuentdeckungen gibt, zählen Atrium Noctis ohne Zweifel dazu. Die sympathische Band aus Köln veröffentlicht mit „Aeterni“ nach knapp 7 Jahren ihr neustes Machwerk.

Der Opener „Datura Noir“ schwankt zwischen den älteren „Nachtblut“-Veröffentlichungen, kann durch seine epische Konzeption jedoch eine andere musikalische Klasse erreichen. Ein guter Einstig in ein tiefschwarzes Album. Hämmernde Drums und ultraschnelle Gitarren-Riffs sind die Merkmale von „Zerberons Erwachen“. Sicher keine leichte Kost, allerdings bearbeiten „Atrium Noctis“ auch eher die dicken Bretter. Eine musikalische Offenbarung, die diesem Sub-Genre sicher einige neue Inspirationsquellen verleihen dürfte. Alleine die Spiellänge von über 8 Minuten ist schon aufsehenerregend, alles nur, bis man begreift mit welcher Liebe zum Detail die Musiker an ihr Werk gehen. Unterbrochen wird dieses Epos durch eine Spoken-Word Passage, die euch das Blut in den Adern gefrieren lassen wird. Wer bei „Polka“ einen reinen Partysong erwarten wird, dürfte sich etwas wundern. Irgendwo zwischen Apokalypse und Pagan-Metal hat sich die Band hier einen Live-Garanten allererster Güte geschmiedet. Akute Headbangig-Gefahr! Mit „Leviathan“ begibt man sich auf die Erzähler-Ebene. Gewohnt opulent und episch wird hier die Sage in bester Manier dem geneigten Metaler nahegebracht. Dieser Track ist definitiv mehr als reine Musik, es ist eher ein vertonter Mythos, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Mit epischen Keyboardklängen wird der geneigte CD-Käufer in „Dvorak“ geleitet. Ein Stück, das den künstlerischen Anspruch von „Atrium Noctis“ eindrucksvoll untermauert. „Die Nacht des Falken“ überzeugt durch Tempiwechsel und einer atemberaubenden Atmosphäre, die man erst begreift, wenn man diesem Track einige Durchläufe gönnt. Mit „Acoustic Song“ geht diese eindrucksvolle CD besinnlich dem Ende entgegen.

Fazit: Atrium Noctis dürften mit diesem Album im Herbst für einige Aufmerksamkeit sorgen. Keine platte Metal-Attitüde, sondern sorgsam komponierte Stücke, die sowohl textlich als auch musikalisch anspruchsvoll sind, werden auf „Aeterni“ präsentiert. Man darf gespannt sein, wie sich die neuen Beiträge auf Live-Gigs bewähren werden.

Werbung