Rezension: 2Cellos – Let there be celloIn lauten Zeiten sollte man sich ab und an auch etwas Ruhe gönnen. Die Auszeit mit guter Musik kommt diesmal in Form des neuen 2Cellos-Albums „Let there be cello“ daher. Ihre besondere Liebe zu den härteren Klängen verschleiern die beiden Herren aus Kroatien nicht und so ist der Titel zugleich eine Huldigung an „AC/DC“, die mit „Let there be rock“ wohl eines der bedeutendsten Alben der Musikgeschichte gezaubert haben.

Nach einem Intro, das zeitgleich die musikalische Klasse direkt zu Beginn dieser CD unter Beweis stellt, legen die Herren mit „Eye of the tiger“ gleich einen Brecher nach. Irgendwo zwischen Stadion-Rock und „Apocalyptica“ ordnet sich dieser Beitrag ein. Unsterblich und wie geschaffen für 2 Celli ist die Titelmusik von „Pirates of the caribbean“. Packend, kraftvoll und einfach auf den Punkt getroffen. Besser kann man eine Cover-Version nicht umsetzen.

„Cadenza“ kann nicht wirklich überzeugen, dafür trifft „Hallelujah“ wieder voll ins Schwarze und dürfte auch für die kommende Weihnachtszeit ein gern gesehener Gast in der MP3-Setlist sein. „Vivaldi storm“ wirkt etwas experimentell und schafft einen hohen Wiedererkennungswert, der diese Band unverwechselbar macht. Spannend ist „Whole lotta love“ definitiv. Hier wird dem Zuhörer eine Achterbahnfahrt geboten, die durch plötzliche Tempiwechsel und verzerrte Celli eine ganz besondere Atmosphäre schafft und Lust auf die nächsten Konzerte macht. Der Fußball-Megahit „Seven nation army“ sollte in dieser Version auch Nicht-Fans ansprechen. Genial gecovert und dabei doch seine eigenen Trademarks gesetzt. Glückwunsch, die Herren. Mit Sommerhits ist es ja immer so eine Sache. Die einen haben die Tracks bereits nach 2 Wochen satt, Andere können sich gar nicht daran überhören. Als Kompromiss präsentieren die „2Cellos“ eine Version, die auch im nahenden Herbst laufen kann, ohne dabei nervig zu werden. Ein absoluter Alltime-Favorite ist „The show must go on“. Keine Frage, was “Queen” mit diesem Track komponiert haben, wird wohl einzigartig in der Musikwelt bleiben. Mit dem neuen klassischen Anstrich bekommt diese Hymne noch mehr Tiefgang und die Extraportion Unsterblichkeit verpasst. Nach dem Friedensepos „Imagine“ verabschieden sich die Herren mit „Champions Anthem“ und man möchte sagen, dass es die richtige Wahl war, denn hier sind wirklich Meister ihres Fachs am Werk.

Fazit: Auch wenn die „2Cellos“ oft und gerne mit „Apocalyptica“ verglichen werden, so haben sich diese zwei Musiker doch eine Ausnahmestellung erspielt. Ihre Coverversionen treffen den Charakter der einzelnen Tracks und schaffen es sogar noch einige Details zu Tage zu fördern, die man in der Originalversion nur schwer findet. In diesem Sinne: „Let there be cello“.

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