Wenn eine Band eine „Monster Mosh Down Tour“ mitmacht, dann braucht man garnicht lange zu überlegen, wo die Richtung hingeht: Neck-Break inbegriffen wird so aus dem Elend der Pariser Vorstädter eine Tugend gemacht und der Frust wird einfach herausgebrüllt. Willkommen in der Welt von Black Bomb A.
Metal aus Frankreich in Deutschland passt genauso wie Götterspeise mit Pfeffer. Ist man sonst von unseren Nachbarn hochromantische Edith Piaf Lieder gewöhnt und wetzt man damit immer wieder die Kerbe der Vorurteile, hat das Tiefdruck-Music Label bereits einen ersten Schritt um diese abzubauen getan. Sie holten sich Black Bomb A mit ins Boot.
Die Situation in den Pariser Vorstädten kann man sich nur vorstellen, wenn man es selber gesehen hat. Ghettoähnliche Zustände, hohe Arbeitslosigkeit und eine perspektivlose Jugendkultur. Die hier in Deutschland für selbstverständlich gehaltene Alternative Szene jenseits des Mainstreams findet man dort in dieser Form nicht und wenn, dann mit einem verschwindend geringen Prozentsatz, so dass man eigentlich nur von einem Underground sprechen kann. Und gerade dort liegt der Ursprung Black Bomb A´s, die sich 1998 gegründet haben.
Bereits der Opener des neuen Albums zerfetzt fast die Boxen und jagt mir beinahe einen Myokardinfarkt ein. Also etwas leiser drehen, wenn man noch seine Fenster heile lassen will und sich in Zukunft von seinen Nachbarn noch eine Tasse Zucker ausborgen möchte. Schuld am Desaster sind Arnaud (Growls) und Poun (Screams). Knallharter Metal wie man ihn selten gewohnt ist. Agressiv, laut, schnell und wütend bildet gerade Poun das Pendant zu den schwergewichtigen Brüller Arnauds. Damit das Ganze nicht im völligen Grindcore untergeht, zeigen sich die übrigen Bandmitglieder erstaunlich melodiös, die aber immer wieder von den Vocals zerbrochen werden.
Black Bomb A sind kompromissloser Metal, wie die Mosher ihn lieben werden. Für zartbesaitete ist die Platte mit Sicherheit ein völliger Fehlkauf, daher auch nur in Szenekreisen zu empfehlen.
Hier kann man auch nicht von Stilvermischung reden, nein, das ist hart und schnell und sollte vorher reingehört werden. In ihrer Sparte selber allerdings bietet es gerade den Anreiz sich mit dieser Band näher auseinander zu setzen.
Den Midnight Oil Klassiker „Beds Are Burning“, den Black Bomb A hier gecovert haben, sollte sich meiner Meinung nach aber jeder mal anhören.
Autor: Eniz












