Eine der führenden Bands am Anfang der 90er Jahre meldet sich zurück. Es gibt sicher viele, die die Zeiten von Eternal Afflict nicht mitbekommen haben, doch kennen sollte und könnte sie zumindest jeder. Demnächst bringen sie ein neues Album auf den Markt. Wir konnten erst einmal in die Promo-CD reinhören.

Für diejenigen unter euch, denen die Band wenig bzw. gar nichts sagt, kommt hier ein Anriss zur Bandgeschichte.
Im Spätsommer 1989 gründete sich mit Mark und Cyan eine Band namens „Romantic Affliction“. Mark suchte damals einen Sänger für seine Band. Cyan steckte voller Ideen und konnte Mark damit überzeugen. Eine Woche später gab es das erste Demo, „Swelling Sickness“, welches am 21.09.1989 veröffentlicht wurde.
Einen Tag später stand sogar schon das erste Konzert an. Dies animierte zu einer Bewerbung beim Label EMI Electrola, es gab jedoch eine Absage. Doch die Band ließ den Kopf nicht hängen und veröffentlichte einen Monat später ein erstes Live-Tape – „We Are Holy!“.
Im März 1990 änderten „Romantic Affliction“ ihren Namen in „The Eternal Afflict“, da sie aufgrund der gemachten Erfahrungen mit ihrer Musik den Namen als nicht umfassend betrachteten (so habe ich das zumindest verstanden).
Bereits im April erschien das „Sexual Decay“-Tape. Durch jüngst entstandene Kontakte kamen erste Treffen mit Glasnost-Records zustande, die später einige der TEA-CD’s veröffentlichen sollten. Doch zunächst wurden TEA noch von anderen Leuten betreut.
Ein Konzertauftritt als Support zu „Leatherstrip“ folgte, ebenso wie ein Special-Guest-Auftritt bei „Cat Rapes Dog“ und „Inside Treatment“. Dadurch waren TEA um 1992 zu einem der gefragtesten Live-Acts geworden.
Erneut bekundeten Glasnost-Records Interesse an einer Zusammenarbeit mit „The Eternal Afflict“. Noch ging etwas Zeit ins Land, doch dann bekamen die Bandmitglieder 19-jährig einen Plattenvertrag.
Das Debütalbum „Atroci(-me)ty“war ein voller Erfolg. Als „Verstärkung“ bekamen TEA Sarij als weibliche Sängerin dazu. Nach der scheinbar typischen Ruhe direkt nach der Veröffentlichung folgte ein Auftritt nach dem anderen. Konzerte in Leipzig sollen sogar so weit gegangen sein, dass TEA bis zu 3 Stunden spielten.
Der Vorsturm war nun kaum noch aufzuhalten. Hit folgte auf Hit.
Doch 1994 trennte sich die Band auf dem Höhepunkt des Erfolges. Aus welchen Gründen, kann ich leider nicht nachvollziehen, es ist leider nichts Konkretes zu finden und Gerüchte gibt es auch zu viele, um sich darauf zu berufen.
Die Band startete dann 1998 mittels einer „Best Of“ den Versuch, wieder etwas hoch zu kommen, doch dann hörte man von Eternal Afflict lange wieder nichts.
Mit einer neuen weiblichen Besetzung (Julia) hat sich die Band scheinbar jetzt wieder zusammengefunden, und damit komme ich zur Promo-CD von „Godless“.

Während des WGT-Auftritts 2003 sind einige Stücke der neuen CD „Katharsis“ offiziell vorgestellt worden. Zeitgleich war ab diesem Zeitpunkt die Maxi „Godless“ zu erwerben. Haupsächlich wurde und wird diese jedoch auf dem WGT selbst und nur durch ausgewählte Geschäfte vertrieben.
Auf der Maxi sind fünf Titel zu hören, darunter allein drei Versionen von „Godless“, weiterhin „Dream Eraser“ und „Fallen Angel“. Alle Titel orientieren sich an dem wunderbaren alten Stil von TEA. Tanzbare, schnelle Rhythmen bestimmen „Godless“ und „Dream Eraser“, Cyans Stimme ist unverändert und unverkennbar. Die Stimme Julias ist zwar der krasse Gegensatz dazu, jedoch das machte schon damals den Reiz dieser Musik aus.
Auf der Promo-CD zu „Godless“ fehlt leider der Titel „Fallen Angel“, der an balladenähnliche TEA-Klassiker wie „Langsam fällt der Regen“ erinnert. Jedoch auch dieser Titel reiht sich in die genialen Schöpfungen von „The Eternal Afflict“ ein.

Der alte, bewährte und außergewöhnliche Stil ist noch vorhanden, aber es ist eine herrliche Erfahrung, dass eine Band an ihrem Ursprung festhält. Natürlich sind verschiedene neue Einflüsse wie etwas derbere Bässe, vor allem bei den „Godless“-Versionen, nicht überhörbar, aber ältere Stücke profitierten und lebten auch mit und teilweise von den Klängen.
Sollte sich das Album als der Maxi ebenbürtig herausstellen, steht einem Comeback – oder vielmehr einer Renaissance – von „The Eternal Afflict“ absolut nichts im Weg. Diese Band ist mit den vergangenen Kunstwerken noch immer eine Bereicherung der Szene und wird diese hoffentlich auch weiterhin bereichern. Willkommen zurück!

Autor: Michael

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