Mit dem ersten Album nach zwölf Jahren will die Düsseldorfer Elektronikband Kraftwerk an alte Erfolge anknüpfen. Dabei schert sich das rheinische Quartett wenig um gängige Marketingmethoden und bringt «Tour de France – Soundtracks» erst am Montag in die Läden, also über eine Woche nach dem Ende des wohl berühmtesten Radrennens, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feierte.

Lediglich die vorab veröffentlichte Single «Tour de France 2003» konnte die Bemühungen der Zweiradhelden wie Jan Ullrich und Lance Armstrong akustisch unterstützen und stieg Anfang Juli auf Platz 50 in die deutschen Charts ein.

Alle zwölf Titel auf dem neuen Album drehen sich um die Begeisterung der Musiker fürs Radfahren. So wird die Single auf dem Album in drei Etappen unterteilt, bevor Stücke wie «Chrono», «Vitamin», «Aero Dynamik», «Titanium» und «Elektro Kardiogramm» vor allem von der physischen Faszination des Radsports zeugen. Tiefe Bässe und stählerne Schläge, Herztöne und erschöpftes Hecheln bilden die rhythmische Grundlage, über der die Kraftwerker wie gewohnt mit Wortfetzen jonglieren und sich nicht selten selbst zitieren.

Fast jeder Titel ist schon nach wenigen Tönen Kraftwerk zuzuordnen. Wer von der Gruppe, die mit Werken wie «Autobahn» oder «Die Roboter» zur international einflussreichsten deutschen Band aufstieg, immer noch bahnbrechende Innovation erwartet, dürfte sich enttäuscht fühlen. Die Kraftwerker haben lediglich ihr gewohntes Klang-Modell verfeinert und perfektioniert.

Quelle: web.de

Autor: Eniz

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