Nachdem die ersten beiden Tage des diesjährigen Wave Gotik Treffens mehr oder minder heil überstanden worden waren, ging es am Sonntag in die vorletzte Runde. Wieder hieß es, die interessantesten Acts an den teilweise weit auseinanderliegenden Locations zu suchen, und sich über die stellenweise unglückliche Logistik zu ärgern…


 

 

Der dritte Festivaltag – Sonntag

Seitdem wir unsere Bändchen und den Fotopass abgeholt hatten, waren wir nicht mehr bei der Agrahalle, da das Timetable für uns bei den Fahrzeiten und für die Aufnahme lebensnotwendiger Nahrung sowie Schlaf nicht wirklich optimal war.

 

Morian

 

Von finnischen Bands habe ich mich in der letzten Zeit eher ferngehalten, deshalb war mir diese Band zwar namentlich bekannt, aber ich habe sie mir noch nie angehört. Was ich aber mit Sicherheit nachholen werde.

Die Halle war zu dieser Zeit leider noch eher spärlich gefüllt, was ich doch recht schade fand, da die Finnen eine nette Show hinlegten, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Nichtsdestotrotz war die Stimmung beinahe von der ersten Minute an sehr gut.

Der erste Song begann mit einem interessanten Intro, welches nur bedingt an die „übliche“ finnische Musik erinnerte. Kann man sonst finnische Bands mehr oder weniger sofort am Sound und/oder Gesang erkennen, kann man bei Morian höchstens am Gesang erahnen, woher sie kommen, da wenn überhaupt ganz leichte Ähnlichkeiten im Gesang mit Stratovarius oder Sentenced bestehen – doch dafür muss man aber schon sehr viel Fantasie haben. Das Einzige, was sie als eine finnische Band entlarvte, war das obligatorische „Vielen Danke!“ als das Publikum jubelte und der lustige Akzent beim „1,2,3,4“ – Abzählen.

 

Die Songs kann ich nicht ganz wiedergeben, aber es wurden neben älteren Stücken auch welche vom neuen Album gespielt, zumindest deutete der Sänger etwas in der Richtung an. Abgesehen von einigen Rückkopplungen und dem anfangs zu leisem Mikro gab es keine unschönen Momente, die Stimmung wurde mit der Zeit immer besser und alle Leute, die nicht da waren, sollten sich spätestens jetzt in den Hintern beißen. Vor allem, weil man selten gestandene Rocker in Sandalen auf der Bühne sieht.

 

Nach diversen Aufrufen zum Klatschen, Jubeln und Fäusten in der Luft, denen das Publikum meist nachkam, beendeten Morian die Show mit einer Verbeugung und gingen ihres Weges. Morian steht ab jetzt definitiv mit auf meiner Liste der Bands, die ich mir genauer zu Gemüte führen werde.

 

 

 

 

 

CD (Christian Death) 1334

Der Name und die wieder starker ausgeprägte Iro-Dichte ließ und schon bald böses ahnen. Die Halle füllte sich immer mehr und bald schon begannen CD 1334 mit ihrer Show – und dann wären wir auch wieder bei Eva O, der umjubelten Sängerin der Superheroines vom Vortag.


Was soll ich sagen? Für mich persönlich war es wieder fast dasselbe wie im Werk 2. Leider kann ich CD 1334 zwar mehr als den Superheroines, aber dennoch nicht viel abgewinnen. Für mich klangen alle Songs mehr oder weniger gleich, lediglich die Musik änderte sich leicht. Ohne die doch recht prägnante Stimme von Eva O wär es glatt noch ok gewesen, aber so… nein, das ging leider nicht. Einzig und allein die Bühnenoutfits waren es wert länger zu bleiben.


Und auch hier muss ich wieder sagen, dass das Publikum da genau gegensätzlicher Meinung war. Die Halle war gut gefüllt, die Menge jubelte (vor allem, wenn Eva O sang) und auch sonst hatte ich keinerlei Ansatzpunkte, dass irgendwer außer uns diese Meinung teilte. Aber jedem das, was ihm gefällt.

Etwas vorzeitig verließen wir die Halle und widmeten uns dem netten Agra-Markt, der sich nebenan befand. Auf unzähligen Ständen priesen sowohl bekannte als auch unbekannte Läden ihre Waren an, teilweise zu extra WGT-Preisen (anscheinend günstiger, aber da will ich meine Hand nicht für ins Feuer werfen). Der Markt war gut gefüllt, der ein oder andere Besucher wird mit Sicherheit seinen Sparstrumpf geopfert haben. Aber selbst ohne Geld konnte man dort viel Zeit verbringen. Quasi „Schaufensterbummeln“ für Schwarzkittel.




 

 

Samsas Traum

Da wir uns nicht sicher waren, ob wir zu London After Midnight problemlos in die Halle kommen würden, machten wir uns auf den Weg zu Samsas Traum, die davor spielen sollten.

Für mich persönlich war das eine eher zwiespältige Geschichte, da ich von meinem letzten Samsas Traum-Erlebnis (2006 als Vorgruppe von Oomph! In Berlin) nicht gerade positive Erinnerungen hatte. Aber was macht man nicht alles, um London After Midnight mal live sehen und hören zu können?


Trotz meiner Abneidung wurde es jedoch eine recht passable Show, jedenfalls besser als so manch anderes was ich die Tage davor bisher sehen musste. Das Publikum hatte die fast volle Halle schon gut vorgeheizt, die Stimmung war sehr gut und obwohl der Herr Kaschke mit den Worten „Leipzig, wollt Ihr Alpträume?“ auf die Bühne kam, konnte ich mich doch bald entspannen. Seiner Stimme kann ich nach wie vor nicht viel abgewinnen, aber das ist sicher Geschmackssache. Die Musik war jedenfalls ganz okay. Was ich aber durchaus toll fand, war die coole Lichtshow, mit die beste des Abends, wenn nicht der ganzen Zeit.


Ich kenne die Songs ja nun eher nicht richtig, aber bei dem Gejubel der Menge war doch das ein oder andere beliebte Stück der Band in der Setlist vorhanden. Auch Stücke vom neuen Album wurden gespielt, was alles in allem zu immer wieder frenetischem Applaus und Gejubel führte. In den „Randgebieten“ wurde zwar nur ein wenig Rumgewippt, aber auch von den Außenposten konnte man den pogenden Moshpit gut sehen, aber mitgesungen wurde auch dort gut und lautstark.


Ich weiß nicht genau, wie lang Samsas Traum spielten, aber vielleicht war es lang genug, dass die Band die Zugaberufe nicht beachten durfte.




London After Midnight


Vielleicht haben aber auch die Amerikaner London After Midnight gedrängelt? Obwohl es mich wundern würde, denn nach Samsas Traum mussten wir doch verhältnismäßig lang warten, bis die Roadies mit der Umbaupause und dem Soundcheck fertig waren. Und auch dann dauerte es noch gefühlt Stunden, bis endlich London After Midnight die Bühne enterten.

 

Auf diese Band habe ich mich sicher mit am Meisten gefreut, warte ich doch schon seit Jahren darauf, sie mal live sehen zu können. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit in die ersten Reihen zu kommen, aber die Damen in den ersten Reihen haben sich sicher über die roten Rosen gefreut, die Sänger Sean gleich zu Anfang verteilte.

Aber ich wurde schon bald entschädigt. Nach einigen, mir weniger bekannten Songs, spielte die Band schon bald meinen Lieblingssong „Your Best Nightmare“ und später noch „Kiss“ und jegliche Widrigkeiten der bisherigen Tage waren fast vergessen. Diese Band verstand es innerhalb kürzester Zeit die gesamte Halle mitzureißen, es war nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch die Augen hatten mit der Videoleinwand und der Lichtshow einiges zu tun. Wenn mir abgebrochenem Zwerg jetzt nicht die ganze Zeit wackelnde Köpfe konsequent die Sicht versperrt hätten.

 

Dummerweise schlug genau bei dieser Show wieder der Technikkobold des Festivals zu, der Sound war zwischendurch nicht so gut, die Technik auf der Bühne streikte mehrere Male und alles in allem hätte das alles netter sein können. Einmal musste sogar ein Song vorgezogen werden, weil irgendwas nicht funktionierte, was der Stimmung auf der Bühne einen kleinen Dämpfer verpasst. Musiker sind eben auch nur Menschen. Das schmälerte auch leider etwas meine Begeisterung für die Show, also muss ich „wohl oder übel“ noch mal auf ein regukäres London After Midnight-Konzert gehen um vergleichen zu können.

 

Alles in allem war es eine gut durchmischte Show, von langsameren Stücken bis zu stampfenden Beats war alles vorhanden und auch die Tanzfanatiker kamen auf ihre Kosten. Einigen war es jedoch zwischenzeitlich zu heiß geworden und mussten sich aus der Menge befreien, was aber auch gut und gerne mal einen ganzen Song brauchte, bis man an der anderen Seite der Halle war, wo es weniger eng und stickig zuging. Am Ende überzogen die Herren um gut eine halbe Stunde, aber das erklärt sich angesichts der langen Warterei vorher und der technischen Probleme ja fast von selbst. Nach „Sacrifice“ packten die Amis ihre Sachen und machten den Weg für Fields of the Nephilim frei.

 

 

 

 

Fields of the Nephilim

Schon vor Beginn der Show machten wir eine interessante Entdeckung: Fotografen sind ein komisches Völkchen. Gut, keine wirklich neue Erkenntnis, aber dass die sich um einen Pressegraben kloppen können wie ein Haufen 13-jähriger Mädchen um die 1. Reihe bei Tokio Hotel – das war zumindest uns bisher nicht bekannt. Noch dazu in Form von allem zwischen einem 2-Meter Koloss und einem 1,60m Punk-Zwerg.

Wieder war die Wartezeit etwas lang und so langsam aber sicher begann die Retortenmusik zu nerven, als dann endlich wenigstens eine Ansage vom Veranstalter kam. Stolz wie Oskar kündigte der Herr auf der Bühne den „größten Headliner, der je auf dem WGT war“ (Zitat) an, was sicher Einstellungs- und Geschmackssache ist, aber die Halle war dermaßen voll, dass es stimmen mochte.


Mit Johlen und Pfiffen aus dem Publikum deutete es sich kurze Zeit später an, dass sich auf der Bühne etwas tut. Im Hintergrund nahmen schemenhafte Gestalten Instrumente zur Hand und nach einem langen, aber coolen, an gregorianische Gesänge erinnernden Intro standen sie in blauem Nebel auf der Bühne: Männer mit Hüten und langen Mänteln, als wären sie direkt aus Steven Kings dystopischem Endzeitepos „Der Dunkle Turm“ entstiegen. Haargenau so habe ich mir die Titelfigur Roland den Revolvermann jedenfalls immer vorgestellt.

Von dieser Band habe ich bisher nur vom Hörensagen etwas gehört, daher würde ich hier keine adäquate Songbewertung hinbekommen, aber soviel kann ich sagen: die Drums fegen einen weg! Für mich fast das Wichtigste an einer Liveshow, solange der Rest einem nicht die Zehennägel hochrollen lässt. Der Sound war hier endlich einmal wieder perfekt, es gab keinerlei Probleme und man konnte ungestört der Show folgen, auch wenn auf der Bühne offengestanden nicht so besonders viel abging, da hatte ich mir bei der Ansage vorher mehr erwartet. Doch trotzallem war es eine gute Show und das Publikum belohnte dies mit wohlverdientem frenetischem Jubel.


Leider war der Tag aus diversen Gründen kräftezehrend und wir entschieden uns nicht ganz bis zum Ende zu bleiben. Schließlich mussten wir ja noch den, von der Agrahalle aus nicht grade kurzen Heimweg antreten, bevor wir vollkommen k.o. in unsere Betten fallen konnten.




 

Der vierte Festivaltag – Montag

Den letzten Tag sollten wir wieder komplett auf dem Agragelände verbringen, da doch die meisten für uns interessanten Bands hier auftreten sollten und wir wenig Lust hatten, wieder durch die halbe Stadt zu fahren nur um vielleicht noch ein oder zwei andere Bands sehen zu können.



Ingrimm

Als Erstes stand an diesem Tag Ingrimm auf unserem Programm.

Ob es an der Tageszeit lag oder es neuerdings eine gängige Praxis ist weiß ich nicht, aber wieder gab es einen nahtlosen Übergang von Soundcheck zur Show, weswegen es einige Zeit dauerte, bis sich die Leute auf den Weg zur Bühne machten, obwohl die Halle an sich für die Uhrzeit gut gefüllt war.

Ingrimm selber war mir bisher nur vage bekannt und ich denke, dass sich das auch weiter nicht ändern wird, da mir die Musik einfach viel zu viele Ähnlichkeiten mit bekannten Größen der Szene hatte und man mit geschlossenen Augen glatt denken konnte, dass gerade In Extremo auf der Bühne waren – halt Mittelaltermetal mit den entsprechenden Instrumenten und einer rauen Reibeisenstimme. Lediglich optisch unterschied sich der Räuber Hotzenplotz auf der Bühne vom entsprechenden In Ex-Gegenstück.


Aber trotzdem war die Band ganz ok und abgesehen von kurzen Mikroproblemen, die ja an diesem Wochenende schon zur Gewohnheit geworden sind, lief auch die Show recht flüssig ab. Ein Highlight war für mich dann aber vor dem Song „Der Sturm“ die Widmung an die katholische Kirche „um den Staub der Jahrhunderte wegzufegen“ – im Publikum wurde gut geschmunzelt. Die Songs sind mir wieder nicht wirklich geläufig, aber ich meine verstanden zu haben, dass sie neben „Das Lumpenpack“ auch noch mindestens einen Song vom im Herbst erscheinenden Album gespielt haben, der „Sündenfleisch“ oder so ähnlich hieß. Konnte man sich schon anhören, aber wie bereits erwähnt, kommen sie meiner Meinung nach nicht an In Extremo ran, ob die Ähnlichkeit nun gewollt war oder nicht.


 

 

Wolfenmond

Wolfenmond sollten für mich mit das Ungewöhnlichste des Abends werden. Zwar führten sie das Thema Mittelalter genauso konsequent durch wie ihre Kollegen, jedoch ist schon alleine beim Gesang der große Unterschied, dass sie mit einer weiblichen Stimme aufwarteten. An sich mag ich diese eher weniger, aber in diesem Fall muss ich sagen, dass es eine angenehme und vor allem angesichts der anderen Bands doch abwechslungsreiche Erfahrung war.
Abgesehen von den obligatorischen Dudelsäcken fuhren Wolfenmond zusätzliche eine nette Percussions- und Trommelansammlung auf, eine Wohltat für meine drumsüchtigen Sinne. Die Stimmung war angesichts der gut gefüllten Halle wirklich toll und das Publikum wurde immer wieder zum Mitmachen aufgefordert.


Thematisch hielten die Damen und Herren sich ebenfalls im Mittelalter auf, jedoch verlegten sie ihre Erzählungen in die unwirtliche Landschaft von Island mit all seinen Vulkanen, Sagen und Mythen. Zuweilen kam sogar die isländische Sprache zum Einsatz, eine wahrlich seltsame Sprache, da ist Finnisch nichts gegen.


Nach diversen Sagen um in die Kälte der winterlichen Berge verstoßene Mädchen, schlafende Riesen und ähnlichem, beendeten Wolfenmond ihre Show und überließen die Bühne den Kollegen von Saltatio Mortis.

 

Saltatio Mortis

Highlight es Abends waren für mich Saltatio Mortis. Sofort als die Band die Bühne betrat, herrschte eine positiv aufgeladene Stimmung, was nicht zuletzt an dem rumwirbelnden Sänger lag, der das Publikum von Anfang an im Griff hatte. Mit den Worten „ich bring Euch Feuer!“ kündigte er schon an, was Minuten später Wirklichkeit wurde: es wurde in der Halle heiß wie in der Hölle, so gingen die Leute ab und auf der Bühne begann man sich zu entblättern ob der Hitze.


Saltatio Mortis spielten etliche beliebten Songs, von „Nimm Deine Würfel in die Hand“ bis „Spielmann“ wurde jedes Stück mit einem bombastischen Gejubel empfangen. Neben den vielen Liedern, die einem die Tanzbeine jucken und die Halle beben ließen, schalteten sie aber auch hin und wieder einen Gang runter und spielten das ein oder andere schwermütige Lied. Leider war mein absoluter Lieblingssong „Kleid aus Rosen“ nicht mit in der Liste. Vielleicht nächstes Mal, sonst gibt’s Ärger.


Zwischendurch sprang der Herr dann auch noch in den Graben, feuerte das Publikum immer wieder zum Mitsingen an und ganz zuletzt nahm er zum Abschied sogar noch ein Bad in der Menge.

Ich weiß leider nicht mehr genau, ob Saltatio Mortis nach Applaus und Zugaberufen nochmal ein paar Songs gespielt haben, aber das Timetable des Abends war meines Erachtens nach schon etwas aus den Fugen geraten, also tippe ich eher darauf, dass sie ohne Zugaben, aber unter ohrenbetäubendem Jubel die Bühne verließen. Endlich Zeit für uns dem dringenden Bedürfnis nach Sauerstoff nachzugeben und an die frische Luft zu gehen.




 

Leuchtfeuer

Durch das durcheinandergeratene Timetable kamen wir nach unserer Pause an der frischen Luft leider zu spät um noch die volle Pyroshow mitzuerleben, aber selbst die kurze Zeit war beeindruckend. Ein Haufen junger Frauen in knappen Kostümen und wild lodernden Fackeln führte Kunststücke und eindrucksvolle Choreografien vor, eine wilder als die andere. Mehr gibt es dazu allerdings leider nicht zu sagen, denn diese Aufführung war ja keine Band oder so im eigentlichen Sinne. Aber eins kann ich sagen: Wer nicht da war, hat definitiv was verpasst!



Corvus Corax

Da das Timetable hoffnungslos nach hinten verspätet war, begannen auch Corvus Corax circa 30 Minuten später als geplant.

Zu denen etwas zu schreiben fällt mir allerdings sehr schwer. Ich mag Mittelaltermetal, Dudelsäcke usw. wirklich sehr gern, das soll nicht das Problem sein. Allerdings wirkt das Ganze auf mich nicht richtig, wenn Gesang mehr oder weniger völlig fehlt. Es ist zwar ganz nett, wenn man sich sowieso mehr auf die Rhythmen und Melodien konzentriert und für den ein oder anderen Song zwischendurch ist es auch ok, aber eben nicht durchgängig. Das ist einfach nicht mein Ding. Nicht desto trotz war die Show ganz ok und das noch verbliebende Publikum war auch hellauf begeistert.

Trotzdem machten wir uns irgendwann nach 12 Uhr auf den Heimweg, mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck.




 

Wave Gotik Treffen 2008 – Fazit

Hätte mir vorher jemand erzählt, wie chaotisch unser Leipzig-Trip werden sollte, ich weiß nicht, ob ich wirklich gefahren wäre. Meiner Einer hatte sich immer für festivalerfahren gehalten, aber nicht bedacht, dass das alljährliche Treffen in Leipzig ein besonderes Festival ist, welches eben definitiv anders ist, als alle anderen.

Positiv, wie auch negativ.

War man es bisher gewohnt, auf einem festen Festivalgelände maximal zwischen mehreren Bühnen umherwandern zu müssen, so war es eine neue Erfahrung, durch eine ganze Stadt hetzen zu müssen um die verschiedenen Locations zu erreichen. Wenn man zudem mehr oder weniger ortsunkundig ist, kämpft man mit Widrigkeiten, die einem verwöhnten Berliner bisher nur selten begegnet sind. Straßenbahnen, die ab spätestens 19 Uhr nicht mehr fahren und dass am Wochenende alles viel seltener fährt (wenn überhaupt) und nachts schon mal gar nicht – das kennt man sonst nicht. Und ist bei einem Festival, welches doch auch zu späterer Stunde noch nicht vorbei ist, auch nicht unbedingt optimal. Mit dem Auto ist man in der Stadt offenbar besser dran.

Positiv muss ich aber erwähnen, dass das Konzept, Eintritt und Zelten zu trennen, doch recht angenehm ist. Bei anderen Festivals zahlt man die Zeltgebühr in der Regel mit, egal ob man nun zeltet oder nicht. Hab ich mir früher nie Gedanken drum gemacht, habe die Zeltmöglichkeit jedoch bisher auch immer genutzt.

Alles in Allem war das WGT also eine interessante, aber als Neuling auch grenzwertige Erfahrung. Die man aber mal gemacht haben sollte.

 

Kim Bornemann


Wave Gotik Treffen 2008 – Sonntag und Montag

 

Wave Gotik Treffen 2008 – Fotogalerie





 

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