Stahlmann am Walpurgisschlacht Festival 2017 Am Freitag, dem 28. April, wehte die Fahne des Walpurgisschlacht Festivals über Losheim am See. Die Besucher waren bestens gelaunt, da auch das Wetter ungewohnt trocken war. Die Walpurgisschlacht ist sonst eher metallastig im Vergleich zum Hexentanz-Festival. Dieses Jahr wurde aber keine klassische Metal-Band als Headliner gewählt, sondern mit Haggard eine Melodic-Metal-Band. Insgesamt wurde ein abwechslungsreiches Spektrum geboten von Rock mit Ohrenfeindt über Folk-Metal mit Finntroll bis NDH mit Stahlmann.

Hammer King am Walpurgisschlacht Festival 2017 Nach einem pünktlichen Einlass ging es problemlos aufs Festival-Gelände. Den Auftakt des Festivals machten dieses Jahr HAMMER KING, die ihre neue Scheibe „King is Rising“ vom November 2016 im Gepäck hatten. Ihre Musik ist unverschnörkelter Heavy Metal und geht in die Richtung von Iron Maiden und Judas Priest.  Damit waren sie auch die einzigen Vertreter des „klassischen Heavy Metal“ an diesem Tag.

Nachtblut am Walpurgisschlacht Festival 2017 Mit düsteren Klängen ging es weiter. Der melodische Dark Metal von NACHTBLUT hat ab und an eine gewisse Härte drin, die dann doch eher an NDH erinnert. Die Menge vor der Bühne wurde angeheizt zum Mosh-Pit, wobei sich der Sänger hier als Starthilfe unter die Meute gemischt hat. Mit einer Runde Schnaps zum Aufwärmen für die erste Reihe hatten sie das Publikum auf ihrer Seite. Als Abschluss-Song gab es noch ein Cover von den Prinzen „Alles nur geklaut“.

Ohrenfeindt am Walpurgisschlacht Festival 2017 Die musikalische Ausnahme des Line-Ups an diesem Tag waren OHRENFEINDT eine Rock-Truppe aus Hamburg. Mit druckvollen und eingängien Rockstücken konnten sie überzeugen und macht den ein oder anderen auch neugiereig auf ihr kommendes Album ab 23. Juni 2017, von dem sie schon den Song „Starkstrom“ zum besten gaben mit der Bitte an die Fans, dieses nicht mitzuzeichnen und online zu stellen. Die harten Rocker zeigten sich von ihrer weichen Seite als sie von ihrem Engagement für das St. Paulianer Kinderhospiz „Sternenbrücke“ und die Organisation Viva con Agua erzählten, letzteres ein Netzwerk von Menschen und Organisationen, das sich für den weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt.

Stahlmann auf dem Walpurgisschlacht Festival 2017 Plakative Texte, eine tiefe, markante Stimme und eine unverwechselbare Optik machen STAHLMANN zu einem Publikumsmagneten. Leider verzögerte sich der Auftritt wegen technischer Probleme mit der Verkabelung, so dass das Set zusammengestrichen werden musste. Probleme mit dem Mikro gab es als Sahnehäubchen noch dazu. Zum Ende hin wurde ihnen aber noch etwas Spielzeit eingeräumt, was sie mit einer kleinen Stripteaseeinlage von AblaZ dankten und sich mit „Tanzmaschine“ und „Süchtig nach dir“ von der Bühne verabschiedeten.

Versengold auf dem Walpurgisschlacht Festival 2017 Mit modernen deutschen Folk gab sich dann VERSENGOLD die Ehre. Es folgte ein intensives Konzert gespickt mit Stücken wie „Hoch die Krüge“. Auch mit neuen Liedern von ihrem kommenden Album, das am 4.8. erscheint, wurden die Fans verwöhnt:  „Verliebt in eine Insel“, womit natürlich Irland gemeint ist, und „Samhain“. Die neueste Singleauskopplung  „Haut mir kein Stein“ wurde auch zum Besten gegeben. Zugaberufen wurde aus Zeitgründen leider nicht nachgegeben.

Finntroll auf dem Walpurgisschlacht Festival 2017 Trollig ging es weiter mit FINNTROLL und ihrem „Trollish Hoedown Metal“, eine Mischung aus  Black, Death und Folk Metal mit finnischen Humppa-Elementen, was die Musik wieder melodisch und eingängig macht. Die geile Stimmung spiegelte sich in nicht enden wollenden Mosh-Pits und diversen Crowd-Surfern  wieder. Besonders bei „Trollhammaren“ ging das Volk ab. Es war zwar mittlerweile kalt geworden in Losheim, aber Band und Publikum machten es sich durch intensive Bewegung warm.

Haggard auf dem Walpurgisschlacht Festival 2017 Ähnlich wie bei Stahlmann gab es bei HAGGARD ebenfalls technische Schwierigkeiten beim Soundcheck. Bei so vielen Instrumenten sind das Abmischen und das Monitoring nicht ganz so schnell zu machen. Erst recht wenn der eigene Techniker verhindert ist und jemand aushilft, der sonst nur Standardinstrumente gewohnt ist. Neben elektrischem Gerät wie Bass und E-Gitarre spielte HAGGARD mit einem klassischen Streichquartett (zwei Violinen, Bratsche und Cello) und einem Holzbläser-Duo bestehend aus Querflöte und Oboe. Zu den gesungenen, gesprochenen und gegrowlten Gesangslinien von Asis Nasseri gesellte sich eine klassisch ausgebildete Sänger in Sopran. Das schon seit 2012 angekündigte neue Konzept-Album „Grimm“ ist wohl in Sicht, aber gut Ding will Weile haben.

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