Die Eisheilige Nacht in Potsdam ist die Subway to Sally Bandtradition schlechthin. Vor zwanzig Jahren fand die erste dieser Art statt und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem festen Termin der schwarzen Szene. Seit einigen Jahren zelebrieren die Jungs von Subway to Sally den tradioniellen Jahresabschluss mit einigen befreundeten Bands. Diesmal waren die Mittelalter Rocker von Fejd, die russischen Ska Künstler von Russkaja, sowie die Jungs von den Apokalyptischen Reiter mit von der Partie.

Da man sich zur Eisheiligen Nacht immer etwas Besonderes einfallen lässt, kam die Band auf die Idee, zwei Konzerte zu spielen. Einmal mit Stücken aus den Anfangstagen, einmal mit Songs aus jüngerer Vergangenheit. Für den ersteren Auftritt gab es im Internet ein Voting, in dem die Fans ihre Lieblingsstücke aus den ersten drei Alben von Subway to Sally sich aussuchen durften. Zusätzlich wurde eigens dieser Begebenheit ein Jubiläumssampler aufgelegt, auf dem befreundete Bands ihre Versionen bekannter Subway to Sally Stücke intonierten. Ein denkwürdiger Abend also, der sich anbahnte, als die Zuschauer die dekorierte Halle betraten. Eine nette Atmosphäre mit vielen sympathischen Leuten, wie man es sich nur wünschen kann.

 

Den Auftakt des Abends blieb den Jungs von Fejd überlassen. Die Hürde nahmen die Schweden spielend. Ihre Mischung aus Folkmetal und schwedischen Texten kam überraschend gut an und so verwandelte sich das Auditorium bereits beim ersten Song schon in eine tobende Meute. Mit einer knappen Stunde Spielzeit konnten die Jungs einige neue Fans für sich begeistern. Als nächstes stand die einzige Unberechenbarkeit auf dem Plan.

Die sogenannte „Subway to Sally’s Zeitreise“ ließ den Abend nun spannend werden. Was erwartete die Fans, welche Stücke würden nun tatsächlich gespielt? Das Interesse war riesig. Als Subway to Sally dann die Show eröffneten waren alle Zweifel verflogen. Ob nun „Die Hexe“ oder „Die Ratten, jeder Song zündete und entführe die Zuhörerschaft in die Anfangsphase dieser unglaublichen Band. Die Bühne wurde bei diesem Set bewusst schlicht gehalten. Einige Feuerspucker-Elemente und das Schlachten eines riesigen Teddybären gehörten definitiv zu den Höhepunkten dieser Show. Als dann schließlich „Sag dem Teufel“ angestimmt wurde, gab es kein Halten mehr.

Die Band verabschiedete sich daraufhin und die Fans konnten die große Show, die noch erwarten sollte, nicht mehr abwarten. Bis zu soweit sein sollte, standen aber noch zwei weitere hochkarätige Bands auf dem Programm. Mit Russkaja hatte man die ungewöhnlichste Band des Abends verpflichtet. Die Mischung aus russischen Melodien gepaart mit Ska-Rhythmen hatte die Jungs aus Wien bereits bis nach Wacken zum größten Heavy Metal Festivals gebracht. Das kritische Publikum wurde schnell eines Besseren belehrt und so tanzte der Mob bereits nach wenigen Minuten zu den Polka-Rhythmen und klatschte begeistert mit. Eine wahre Überraschung, wie schnell es dieser Band gelang die ungeteilte Aufmerksamkeit des Auditoriums zu erhalten.

 

Mit den Apokalyptischen Reitern stand nun eine Band auf die Bühne, die sowohl knallharte Metalsongs, wie auch herzergreifende Balladen im Repertoire haben. Genau diese Gegensätzlichkeit macht die Jungs aus Weimar so beliebt bei den Fans. Nach dem Intro legten die Reiter mit „Erwache“ sofort und ohne Vorwarnung mit voller Kraft los.

Die lyrischen Texte machen jeden Song zu einer Hymne der Reitermaniacs und genau einen solchen Empfang bot man den Reitern. Da im Hause der Apokalypse natürlich keine Zeit verschwendet werden sollte wurde im Anschluss mit „Es wird schlimmer“ noch eine Schippe an Härte draufgelegt, sodass nun endlich auch die Headbanger auf ihre Kosten kamen. Eine so kraftvolle und energiegeladene Band, die nebenbei auch noch die Fans mit ihrer Bühnenshow in ihren Bann zieht, sieht man nicht alle Tage und so ging das wilde Treiben mit „Revolution“ weiter. Ein Track, der immer zündet und die Zuschauer jedes Mal zum Mitsingen bringt. Die Reiter wissen einfach, wie man Metaller begeistern kann. Mit den zwei älteren Songs „Der kleine Wicht“ und „Der Adler“ wurde den Anfängen gedacht, in denen man auf kleinen Bühnen zuhause war. Nach dieser kleinen Rückschau wurde es mit „Nach der Ebbe“ nun etwas gefühlsbetonter. Eine wahre Heavy Metal Ballade, die selbst die härtesten Metaller zum Feuerzeug greifen lässt. „Wir reiten weiter“ schuf im Anschluss den bestmöglichen Übergang zu „Adrenalin“, ebenfalls ein hypnotischer Song, der jedes Mal wildes Headbangen hervorruft. Der Abend wurde mit dem „Seemann“ beschlossen und ließ völlig erschöpfte Fans zurück, die immer noch der Show von Subway to Sally entgegenfieberte.

 

Und keine der großen Erwartungen wurden nicht erfüllt. Subway to Sally betraten die Bühne und die Masse rastete völlig aus. Bereits beim ersten Ton wurde klar, wohin es heute Abend führen sollte, in die totale Extase. Dafür sind natürlich Songs, wie der „Veitstanz“, das legendäre „Besser, du rennst“ oder „Sieben“ wie geschaffen. Kein Zweifel, Subway to Sally verdienen den Headliner Status. Eine Band, die so viel großartige Songs geschrieben hat, gehört einfach auf die größte Bühne. Ob nun die Pyroshow oder die unverwechselbare Stimme von Eric, diese Band hat einfach etwas Magisches an sich, das man einfach bei jedem Gig spürt. Der Gig gestaltete sich sehr kurzweilig, jedoch hatten Subway to Sally noch einen weiteren Höhepunkt, der bis dato nirgends bekannt geworden war: Man hatte sich einen besonderen Gast eingeladen.

Für eine Band wie Subway to Sally musste es natürlich eine Ikone sein und so wurde die Queen of Metal, Doro Pesch, von den Fans frenetisch bejubelt. Die Frau hat einfach alles erreicht, ihre Songs sind legendär und gehören mittlerweile zum Standartrepertoire eines jeden Metallers. Der gemeinsame Song „All we are “ , die Metal Hymne schlechthin, war die Überraschung des Abends. Diese auszeichnete Band und die unvergleichliche Doro zelebrierten diesen Abend so passend, besser hätte man es nicht machen können. Respekt an alle Beteiligten. Fr. Schmidt und die Jungs können es aber auch alleine und so wurde Zugabe um Zugabe gespielt, ehe das, mittlerweile fast schon volkstümliche Stück, „Julia und die Räuber“ gespielt wurde. Mit lauen „Blut, Blut“ Rufen wurde die Band in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet. Ein Abend, der sich wirklich gelohnt hat und eine bleibende Erinnerung bei Jedem, der vor Ort war, hinterlassen hat. Ein geniales Event, das schon für nächstes Jahr ein Line-up bekannt gegeben hat, welches man auf einigen Festivals vergebens sucht.

Für das 21. Jahr im Zeichen des Stierkopfes sind bereits Korpiklaani, Lord of the Lost und Lordi bestätigt. Da heißt es schnell Karten sichern und Teil der Legende werden.

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