Nackt – das heißt bei Subway to Sally bekannte Lieder im neuen, rein akustischen Gewand. Als Subway to Sally sich 2006 das erste Mal entschieden, eine Tour rein akustisch zu gestalten, waren viele sehr skeptisch, doch die Tour kam dermaßen gut an, dass sich Subway to Sally 2010r wieder dazu aufmachen, Deutschland akustisch zu bespielen.
Für die aktuelle Tour wurden die Titel von den Fans in einer Abstimmung auf der Website der Band ausgewählt. Die einzige Bedingung bei dieser Abstimmung: Keine Lieder, die schon auf der ersten Nackt-Tour gespielt wurden.
Am Kölner Tanzbrunnen angekommen, wartete vor dem Eingang schon eine ansehnliche Schlange sehnlichst auf dem Einlass. 15 Minuten später hatten wir es geschafft und betraten den Saal. Ein verwunderter Blick durch den Saal: Stuhlreihen, soweit das Auge reicht. Wir nahmen Platz und hatten Gelegenheit das eindrucksvolle Bühnenbild auf uns wirken zu lassen. Vor einem Hintergrund, der eine karge Landschaft zeigte, stand ein hohler Baumriese ohne Krone und mit kahlen Ästen, in denen zwei Krähen saßen.
Davor standen die Instrumente der Band und Barhocker für die Bandmitglieder.
Pünktlich um 20 Uhr ging das Licht im Saal aus und die Musiker von Subway to Sally betraten die Bühne. Das Konzert begann mit einem Solo der Perkussionistin Nora, gefolgt von dem Lied „Die Schlacht“. Schnell wurde klar: Die Songs sind anders als das, was man von Subway to Sally so kennt. Obwohl die Lieder wesentlich ruhiger waren wie üblich, waren sie doch gleichzeitig wesentlich dynamischer und ungleich ergreifender. Bei vielen Liedern bekamen wir Gänsehaut und Schauer liefen uns den Rücken runter.
Mit der Zeit fiel es dem Publikum immer schwerer auf den Stühlen sitzen zu bleiben. So ermunterte Eric Fish das Publikum „Ihr habt zwar Stühle, aber ihr seid nicht an sie gebunden“. Wie zu erwarten war, ließen sich das die meisten nicht zwei mal sagen und so tanzten viele, trotz dem wenigen Platz zwischen den Stuhlreihen. Um die Stimmung noch mehr anzuheizen spielten Subway to Sally ihre Lieder noch energiegeladener wie zuvor, wobei man sowohl der Band, als auch dem Publikum den Spaß deutlich ansah.
In den kleinen Pausen, die in jedem Konzert mal vorkommen, fingen viele der Fans an „Julia und die Räuber“ zu singen. Sehr zum Bedauern der Fans musste Eric Fish ihnen dann aber erklären, dass dies ein Lied ist, dass sie bereits auf der ersten Nackt-Tour gespielt haben.
[ Fotos von Subway to Sally – „Nackt“ in Köln in unserer Fotogalerie ]
All zu bald war es dann doch wieder Zeit Abschied zu nehmen, und so gingen Subway to Sally das erste Mal von der Bühne. Es dauerte jedoch nicht lange, da kamen sie wieder um im ersten Zugabeblock „Spielmann„, „Ohne Liebe“ und „Sieben“ zu singen. Wenig später folgte der zweite mit „Kaltes Herz“ und „Jagd„. Ein wenig enttäuscht waren einige Fans dann doch schon, als Subway to Sally sich abermals aufmachten, die Bühne zu verlassen, Eric Fish musste wohl doch recht gehabt haben, damit, dass „Julia und die Räuber“ nicht gespielt würde, weil es bereits auf der ersten Tour gespielt wurde.
Doch Subway to Sally wären nicht Subway to Sally, wenn sie nicht abermals wiedergekommen wären, um für, und vor allem mit ihren Fans, „Julia und die Räuber“ zu singen. Und so wurden wir in die Nacht hinaus gelassen, leise summend „hoch vom Wagen klingt es, hoch vom Wagen klingt es, Raub und Mord und Überfall sind gut…“
Setlist
Solo Nora
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Die Schlacht
Henkersbraut
Rose im Wasser
Herrin des Feuers
Krähenkönig
Kleine Schwester
Eisblumen
Angelus
Versteckt
Accingite vos
So fern, so nah
Wenn Engel hassen
Falscher Heiland
Krähenfrass
Bruder
Es ist an der Zeit
Die Ratten
Auf Kiel
Tanz auf dem Vulkan
Veitstanz
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Spielmann
Ohne Liebe
Sieben
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Kaltes Herz
Die Jagd
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Julia und die Räuber
[ Fotos von Subway to Sally – „Nackt“ in Köln in unserer Fotogalerie ]
Bericht Diana Dittrich
Fotos Simon Hönscheid
