Am kommenden Wochenende steigt in Berlin der Out Of Line Weekender 2014 – am gestrigen Abend fand dazu in der Matrix Bochum die Warm-Up Party statt.
Als Liveacts traten Miss Construction, Rabia Sorda und Combichrist auf, wobei zumindest die letzten beiden Garanten für volle Hallen sind. Einer vollen Matrix machten an diesem Abend jedoch nicht nur der Wochentag sondern auch der Streik des Nahverkehrs einen Strich durch die Rechnung: So mancher Gast kam zu spät, oder musste angesichts schlechter Verbindungen wieder viel zu früh gehen.
Miss Construction sollten an diesem Abend den Anfang machen und bereits die Bühnenaufbauten ließen Schlimmes erahnen: Offenbar im Ausverkauf eines Halloween-Shops beschafft, tummelten sich abgetrennte und aufgespießte Köpfe, Hände sowie ein Pappmaché-Ungetüm aus der Sondermülltonne auf den Brettern. Auf ähnlichem Niveau befand sich auch die musikalische Darbietung der Protagonisten: Musik vom Band gepaart mit unverständlichem Gegröle, immerhin begleitet von Live-Drums.
Ganze sieben Songs dauerte die Show und ich war lange nicht mehr so froh, dass eine Vorband endlich vorbei war.
Setlist: Totes Fleisch / I’m a Bitch / Kunstprodukt / Apltraumclown / Pornostar / Electrotanz / Hey Zombie Hey
Dass man ohne peinliche Bühnendeko, dafür aber mit guter Musik und einer energiegeladenen Show wesentlich weiter kommt, bewiesen Rabia Sorda. Das Publikum hatte sich in der kurzen Umbauzeit spontan verdoppelt, was sicherlich nicht nur am streikenden Nahverkehr lag, und kam jetzt in den Genuss einer Show vom Feinsten. Schon beim ersten Song hüpfte Erik wie ein Gummiball über die Bühne, grimassierte und feierte zur eigenen Musik – so sieht Bühnenpräsenz aus!
Das jetzt ein anderer Wind durch die Matrix wehte merkte man auch dem Publikum an, das ausgelassen feierte und das Konzert sichtlich genoss. Nach neun Songs zeichnete sich aber auch hier ein Ende ab, jedoch gab es, vom Publikum lautstark gefordert, zum Abschied noch „Money Talks“ als Zugabe auf die Ohren.
Setlist: Eye M The Blacksheep / Out Of Control / Deaf / Radio Paranoia / Save Me From My Curse / Turbulence / Walking On Nails / Hotel Suicide / Somewhere Along The Road
Zugabe: Money Talks
Bestens aufgewärmt machte man sich bereit für Combichrist. Diese ließen auch nicht lange auf sich warten, und betraten die dunkle und gut vernebelte Bühne. Mit dem Opener des neuen Albums startete der Auftritt, der in den folgenden eineinhalb Stunden einen Großteil des neuen Repertoires umfasste.
Das Publikum, textsicher und aufgestachelt, feierte zu neuen und alten Tracks, denn natürlich durften Hits wie „Blut Royale“ oder „Shut Up And Swallow“ nicht fehlen.
Nach 16 Stücken neigte sich der Gig dem Ende zu, aber wie schon bei Rabia Sorda dachte das Publikum nicht daran, die Band ohne Zugabe ziehen zu lassen. So folgten weitere drei Songs, bis nach „Sent To Destroy“ endgültig die Lichter angingen.
Setlist: We Were Made To Love You / Every Day Is War / Rain Of Blood / Blut Royale / Can’t Control / Throat Full Of Glass / Maggots At The Party / Denial / WTF Is Wrong / The Evil In Me / No Redemption / Follow The Trail / We Rule The World, Motherfuckers / Shut Up And Swallow / Get Your Body Beat / Love Is A Razorblade
Zugabe: From My Cold Dead Hands / Fuck That Shit / Sent To Destroy
Mit der Warmup-Party fand am 26. März in der Matrix eine tolle Vorschau für den Out Of Line Weekender statt. Am kommenden Wochenende geben sich im Kulturhaus Astra in Berlin Szenegrößen das Mikrofon in die Hand: Combichrist, Suicide Commando, The Birthday Massacre und viele andere spielen an drei Tagen auf.
