Samstag abend den 14.12.24 ging es mal wieder ins Große Vega. Dieses mal für dänische Musik. Der Saal war nur leicht gefühlt als wir gegen kurz vor 20:00 hineinkamen. Das sollte sich dann aber schnell ändern als Magtens Korridorer Sänger Johan Olsen die Vorband Falderebet ankündigte.

Die Band, die im Nordic Noir-Stil eine Mischung aus Rock und Pop präsentierte, gab ab den ersten Takten ordentlich Gas. Leider war Vormann Bo Bech Arvin selbstverliebt mehr damit beschäftigt an seinem Mikroeffektpedal zu spielen als seine tollen Texte zu feiern. Bester Song des kurzen Text des kurzen Sets war Ingen problemer (Keine Probleme). Hier ging es fast grungeartig zur Sache. Dans på roser (Tanz auf Rosen) war aber auch nicht von schlechten Eltern. Naja, wie gesagt die meisten warteten aber auf die Hauptband.

Diese wurde dann gegen 21:00 Bo angekündigt und jetzt ging es richtig ab. Magtens Korridorer stürmten förmlich auf die Bühne und brausten richtig los. Ich erspare mir jetzt mal nervigen Wortspiele mit Macht (Magten), die die dänischen Medien für diese Band immer wieder herausbuddeln. Bereits am Anfang der Setlist standen Klassiker wie Pandora. Bei dem ein elektronischen Schlagzeug im Intro zur Geltung. Dieser Song heizte dem Publikum ordentlich ein und Johan krachte mit seiner rauchigen Stimme ordentlich los. Bei dem letzten Konzert beidem ich die Band in Odense gesehen habe, fand ich etwas irritierend, dass die Band zu viele Midlife-Crisis Songs der neueren Bandgeschichte spielte. Ich denke, dass ich jetzt auch in dem Alter bin, in dem ich nur die alten Hits hören will. So benannte Magtens Korridorer auch passend ihr Best-Of-Album Spild noget vi kender (Spiel was wir kennen).
Doch nun zurück zum Konzert. Der 4. Song war dann Dæmoner (Dämonen) und direkt darauf Ængler (Engel). Hammer! Einfach genial deren Mischung aus Rock und leichten ruhigen Einschlägen. Und dann auch noch deren grossartige Nummer Imperiet Falder (Das Imperium fällt). Denn hier trafen intelligente Texte auf geniale, harte Riffs.
Naja und Mit A er på druk (A(lex) säuft) gab es dann mal wieder ein klassisches Magtens Korridorer Sauflied. Das war genau das richtige Kaliber was sich die Gäste an diesem Abend gewünscht haben.

Etwas später folgte dann Natsværmenætter (Nächte der Nachtschwärmer). Bereits bevor die Band das Lied spielte entschuldigte sich Johan, dass der Song in der Setlist und angeblich sogar der Manager der Band sich dagegen ausgesprochen hat. Jeps, dieses Lied war so ganz anders. Poppig und im klassischen, dänischen Mainstreamstil kringelte es sich ins Ohr. Dazu immer wieder der schnulzige Refrain. OMG! Ich war froh, als das lied vorbei war, aber denke, dass ich es immer mal zu Hause hören werde.

Gegen Ende ballerte die Band dann Picnic på Kastellet (Picknik auf dem Kastel) raus und ohne Pause deren grössten Hit Lorteparfold (Scheissbeziehung!). Dieses Lied besingt ach so passend Beziehungsprobleme. Und genau das Gefühl zerissen zu sein zwischen ungalublich verliebt und mega angespisst! Passend dazu gab es die Kochschürze im Merchandise zu kaufen.

Dann noch schnell Milan Allé bei dem wir auf dem Rücken eines Drachens davonflogen. Und als Rausschmeisser Nordhavn Station. Auch dies ist ein Klassiker der Band bei dem es etwas langsamer über die Licht und Schattenseiten von Kopenhagen geht.

Fazit: Magtens Korridorer ist ein Urgestein der dänischen Rockszene und einfach nicht wegzudenken. Intelligente Texte werden mit tollen Riffs und Melodien gepaart. Dazu eine ehrliche Bühnenshow. Was will man mehr. Diese Band sollte man einfach mal live erlebt haben, egal wie viel man von den Texten versteht.

 

Fotogalerie: Magtens Korridorer – 14.12.24 – Kopenhagen

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