140928_AcceptKonz_4275-2_Accept_5s Am 28.09. waren wir für euch im Circus in Helsinki und haben Accept und den beiden Supportbands Damnation’s Day und Battle Beast zugejubelt.

Aufgrund leichter Orientierungsschwierigkeiten kamen wir erst zum Veranstaltungsort als die erste Vorband Damnation’s Day schon im vollen Gange war. Ich bekam zum Glück noch die Möglichkeit, ein paar Bilder zu machen und danach genossen wir den kraftvollen Power-/Melodicmetal der Band. Die 4-köpfige australische Combo hämmerte sich herrlich die Seele aus dem Leib und bestach mit einer Mischung aus klassischem Gitarrenrock und ab und an ein paar elektronischen Samples. Das ganze Fest war leider schon nach insgesamt 30 Minuten vorbei.

Anschließend machten wir uns also mit den lokalen Gästen und Getränken bekannt. Der Zirkus ist ein wirklich super Veranstaltungsort. Er liegt im Herzen Helsinkis, hat nettes Personal, eine gute Bar und eine überraschend gute Klimaanlage für einen Metalclub. Also beste Voraussetzung, dass der Abend gut weiter gehen konnte.

Danach kamen die Lokalmatadoren Battle Beast auf die Bühne. Der Name sagte mir bereits vom Wacken 2014 etwas, leider hatte ich sie damals nicht gesehen. Die Band um die charismatische Sängerin Nora Louhimo haute uns von den ersten Akkorden an um. Die Energie, die die Powerfrau auf die Bühne brachte, war echt unglaublich. Der Begriff Walküre beschreibt diese Frau wirklich am besten: gewaltig, kraftvoll, feminin, und, naja, man möchte einfach mit ihr nach Wallhalla reisen.
Der Sound der Band ist eine Mischung aus Poserrock à la Manowar und klassischem Metal wie beispielsweise DIO. Noras kraftvoller Gesang wurde von einem durchdringenden Bass und ab und an treibenden Double-Base-Rhythmen des Schlagzeugs unterstützt. Als besonderes Schmankerl gab es Synthesizersounds von Janne Björkroth, der seine Tasten immer mit sich herumtrug. Man merkte die ganze Zeit, dass die Band wirklich Lust am Spielen hatte und das Publikum nickte in bester finnischer Konzertmanier brav mit. Insgesamt herrlicher Poserrock für alle, die Power sind oder gerne es an dem Abend gerne waren. Kiitos! (Danke)

Zum Schluss kamen Accept als Hauptband des Abends. Nach einem gewaltigen Intro kam die Band um den Sänger Mark Tornillo auf die Bühne. Der Sound war gewaltig und im Bühnengraben flatterte meine Hose vom Bass. Neben der lokalen Verstärkeranlage hatte die Band ihre eigene Accept-Wand mitgebracht. Passend zum aktuellen Album und dem Titel der Tour Blind Rage, gab es den Opener des Albums Stampede als Song Nr. 1. Danach folgten die Klassiker Stalingrad und Hellfire. Hits wie London Leather Boys und Dying Breed durften natürlich auch nicht fehlen. Bereits im Vorfeld haben wir viele Diskussionen um den „neuen“ Frontmann Mark gehört: Mit Udo Dirkschneider wurden sie in den 80ern zu einer internationalen Größe mit deutscher Qualität. An die kreischende Stimme von Udo kam Mark leider nicht heran auch fanden wir seinen Auftritt nicht ganz so brillant, wie es sich für eine Band dieses Formats gehört. Das Konzert war dennoch durch und durch lohnenswert, denn der Gitarrist Wolf Hoffman setzte sich dafür um so besser in Szene. Zwischendurch wurden dann auf den E-Gitarren klassische Klänge mit der Per Gynt Suite des norwegischen Komponisten Edvard Grieg angestimmt und dann ging es rockig weiter mit Krachern, wie Shadow Soldiers. Der Gesamtauftritt als Band war wirklich top mit aktuellen Hits und Klassikern aus einer längst vergangen Ära. Etwas nervig war nur, dass nach jedem Song das Licht für ein paar Sekunden aus ging. Der Sinn hat sich mir nicht ganz erschlossen, ob das nun die Spannung steigern oder anzeigen sollte, wann geklatscht werden kann, war nicht ganz klar.

Insgesamt war es für uns ein wirklich gelungener Abend mit tollen Bands und einigen positiven Überraschungen. Die Finnen sind beim Metal eher stille Genießer, so gab es kein Geschubse oder gar einen Moshpit beim Konzert. Doch innerlich rockte das Publikum ganz bestimmt bis in die letzte Reihe.

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