Freitag 20.06.25
Die Anreise mit dem Fahrrad bei der brutalen Hitze war sehr entspannt aber hart. Nett war, dass eine Fahrradleasingfirma auch gratis Service machte. Dies wurde auch von mir genutzt, bevor ich dann mein Fahrrad wieder sicher anschloss.
Dann schwitzend schnell auf den Platz und es gab dann die ersten Überraschung des Tages. Die dänische Kombo Trold präsentierte mir eine. Spannende Show und lustige Texte über eine Phantasiewelt in einer anderen Zeit. Sehr lustig und entspannt.
Gegen 16:00 wurde es dann wieder spannend für mich. Dream Theater kamen auf die große Bühne und wie gewohnt war das Konzert technisch absolut perfekt. Der Sound war leider nur so mittelmäßig. Naja und leider war auch wieder wenig Interaktion mit dem Publikum. Ich fühlte mich zurück versetzt auf das Rockharz Festival, wo die Band vor ein paar Jahren Headliner war. Damals hatte ich mich monatelang auf das Konzert gefreut und wurde bitter enttäuscht, weil die Stimmung doch nur recht neutral war.
Daher begab ich zur Gehennabühne. Hier war dies mal noch einigermaßen Platz durchzukommen. Es gab die amerikanische Band Brat und ich war einfach neugierig, weil die Beschreibung der Musik spannend klang. Als die junge Sängerin mit ihrer Band auf die Bühne kam dachte ich dann leider „ups“. Es gab Melodien von unter anderem Britney Spears gemischt mit Hardcore Growling und ich dachte sofort ach du dickes Ei. Das war leider nicht so meines und ich trat brav den geordneten Rückzug wieder an.
Dann wurde es wieder klassisch. Kreator kamen auf die Hauptbühne und zelebrierten den ordentlichen Abriß. Einfach nur Hammer und wie es sich gehört hatten sie anstatt einer Videoshow ein normales Backdrop, welches die Bühne schmückte. Dazu gab es ein paar zornige Aufblasfiguren, die an Plattencover der Band erinnerten. Der Auftritt der Band wurde sogar von der Deutschen Botschaft in Kopenhagen auf Facebook angekündigt. Weil es so brutal heiß war gönnte ich mir erst mal eine Weile Pause im Schatten der großen Halle.
Dänisch und mystisch wurde es dann weiter mit Myrkur. Nach dem ich die Sängerin mit einem anderen Set vor ein paar Jahren auf dem Copenhell erleben durfte, gab ich ihr noch ein mal eine Chance mich wirklich zu überzeugen. Das tat sie auch. Dieses Set war deutlich härter und man bekam wirklich das Gefühl von absoluter Schönheit und totaler Brutalität. Hammersound paarte sich mit mystischen Klänge und Bewegungen. Ihre Musik ist leider schwer zu beschreiben, aber das Konzert hat sich total gelohnt.
Tja und dann? Ja mein absoluter Mainstream Höhepunkt. Billy Idol (NICHT zu verwechseln mit Billy Eilish) kam auf die Hauptbühne.
Am Anfang des Konzerts verarschte er erst mal uns Fotografen. Es gab gab keine Infos vorher, also gingen alle akkreditierten Fotografen mit Grabenpass davon aus, dass wir die üblichen 3 Songs zum fotografieren bekamen. Erst brav warten, dann rein als das Konzert los ging und plötzlich?! Panik, eine der Securities bat uns nett und sehr vehement darum den Graben wieder zu verlassen. Naja, da war ich dann doch etwas angenervt. Da hätte ich auf meinem Superplatz am Hang vor dem Bühne gleich sitzen bleiben können. Naja, da macht man nichts.
Als Opener gab es das relativ neue Still Dancing. Hier singt der deutlich gealterte Sänger seine eigenen Biographie mit Höhen und Tiefen. Der Rest des Sets war genau das was ich wollte: Eine Zusammenfassung seiner größten Hits. So gab es unter anderem Mony, Dancings With Myself und White Wedding. Die Show war eben eine Show. Es gab Backgroundsängerinnen, Videoinstallationen und große Gesten des Künstlers. Ich war mir nicht immer sicher wieviel vom Band kam und wieviel wirklich live war. Egal! Der absolute Höhepunkt war natürlich kurz vor Konzertende Rebell Yell. Einen Song den jeder kennt und der tausendfach gecovert wurde. Einfach Hammer. Zwischenfazit: Billy Idol sollte jeder mal live erlebt haben, aber ein mal reicht auch.
Als Rauswerfer für mich gab es dann den dänischen Großmeister King Diamond. Er hatte einen riesiges Bühnenset mitgebracht, das einem Haus inklusive Balkon glich. Die Musik verschwand förmlich im Hintergrund als der bemalte düstere Herr in Zylinder auf dem Kopf über die Bühne schlich. Dann ermordete er auch noch eine Puppe, die im Sarg lag. Spannend und beeindruckend war die Show wirklich. Leider forderte der lange und heiße Tag seinen Tribut und ich musste den Heimweg antreten.
Samstag 21.06.25
Puha, Endspurt! Samstag sollte der letzte Tag werden, allerdings auch der längste.
Wieder kämpfte ich mich auf meinem treuen Drahtesel durch die Affenhitze. Dann Abstellen und wieder in Ruhe auf den Platz gehen.
Ganz knapp bevor Heaven Shall Burn spielten (13:30) kam ich an die Hauptbühne. Dort hatten sich schon einige Fans der Band versammelt. Also schnell Kameras raus und in den Bühnengraben flitzen. Auch dieses Konzert hatte in mir im Vorfeld gemischte Gefühle ausgelöst. Da sich Sänger Marcus bereits vor ein paar Tage Probleme mit der Stimme zugezogen hatte stand eine Umbesetzung an. Die Ersatzsängerin Britta musste also kurzfristig einspringen. Dies tat sie auch sehr gut, aber der Sound der Band war dadurch trotzdem anders. Sehr nett fand ich, dass der eine Gitarrist direkt meinte, wenn Männer es mal wieder nicht bringen, müssen die Frauen es eben reissen. Und das tat Britta auch! Sie schrie sich die Seele aus dem Leib und in mir stieg die Freude, die Band zu hören mit jedem Song. Natürlich gab es meine Lieblingslieder Black Tears, Endzeit und als Zugabe noch Hunters Will Be Hunted. Also schon mal ein guter Start in den Tag. Die Band reiste mit leichten Gepäck und daher gab es statt Pyros reine Energie und Spielfreude. Dazu bedankte sich die Band immer wieder bei ihrem Produzenten aus Dänemark, der auch beim letzten Album saubere Arbeit geleistet hat.
Danach wurde es noch spannender. Es gab die Band Alien Art Farm. Die Band kennt jeder mit ihrem Superhitcover Smooth Criminal, aber was taugen die live?! Es gab frechen Skaterpunk und musikalisch war das Ganze echt recht gut, aber so richtig wollte bei mir der Funke nicht überspringen. Daher verkroch ich mich wieder in den Schatten des Hangars, um fit zu sein für den erst des Tages.
Tja und dann kam Powerwolf auf die Bühne. Als wir Fotografen im Bühnengraben standen konnte man kaum etwas von der Bühne sehen, da alles komplett mit Pyros vollgestellt war. Eine Dänische Kollegin meinte zu mir, ob Powerwolf sämtlich Pyros aus Deutschland mitgebracht hätte und es dadurch nichts mehr dort gab. Jeps, das fühlte sich genau so an. Die Jungs lieferten eine ordentliche Rockshow ab und gaben ein volles Konzert, obwohl sie nur am Nachmittag spielten. Vor allem die letzten drei Songs Sanctified With Dynamite, We Drink Your Blood und Werewolfs Of Armenia hauten mich um.
Dann noch mal im Schatten der Bäume im R.I.P.-Bereich chillen und Kraft tanken. Denn nun sollten In Flames kommen. Die Band ist eine meiner absoluten Lieblingsbands. Vielleicht weil sie einer meiner ersten Wackenheadliner vor vielen Jahren waren. Auf jeden Fall enttäuschen die Jungs mich nie live. Egal ob es in meinem kleinem Club wie dem Vega in Kopenhagen ist oder wie gesagt auf Festivals wie Rockharz und Wacken.
Die Band ballerte auch ab den ersten Takten mit Vollgas los. Vor allem als sie ab Mitte des Konzerts Cloud Connected, Trigger, Only For The Weak und Meet Your Maker hintereinander spielten kam mir ein riesiges Grinsen ins Gesicht. Vor der Bühne tobten sich die Fans so sehr aus, dass ein Tornado aus Staub aufstieg. Immer wieder peitschte der Sänger Anders das Publikum an und lobte sie, wie sehr sich doch metal sind. Als dann noch zum Schluss I Am Above und Take This Life kamen, wusste ich, dass das für mich das Beste Konzert des Festivals war. Obwohl es noch hell war und brechend heiß, war das einfachste das großartigste Konzert für mich.
Danach erst mal wieder chillen und schon mal einen guten Platz am Hang für Slipknot suchen. Die Band war als absoluter Höhepunkt des Festivals geplant.
Im Vorfeld war einige Copenhellbesucher, die meinten, dass 2025 keine richtigen Headliner angekündigt waren. Slipknot hatte ich bereits 2023 auf diesem Festival erlebt. Das letzte mal stand ich im Pitt und wurde durch die Gegend geschleudert. Dazu kam, dass ich damals die totale Reizüberflutung hatte, als ich zum ersten mal erlebte, wie die ganzen Bandmitglieder nur so auf der Bühne rumsprangen und auf allen möglichen Gerätschaften herumtrommelten. Dieses mal sollte es anders werden.
Also die Band nach einem ewig langem Knightriderintro auf die Bühne kam, haute es mich sofort um. Nicht wegen der Musik sondern weil der Sound so dermaßen laut war. Trotz des weiten Abstandes meines Ohrschutzes tat es einfach im Trommelfell weh. Gefühlt waren auch nicht alle Festivalteilnehmer zum Konzert gekommen und ein Teil verschwand auch während des Auftritts.
Es gab natürlich die Klassiker wie People=Shit, Wait And Bleed und Psychosocial. Etwas nervig war aber die Pause mit einem DJ. Einige im Publikum lästerten ob The Prodigy noch mal spielten und nur wenige waren begeistert. Für mich fühlte sich die Pause auch viel zu lang an. Auch or der Zugabe gab es noch mal eine Pause.
Hier ging das Licht vor der Bühne noch nicht an aber es war still und die Band war plötzlich weg. Im Publikum machte sich Unverständnis und Unsicherheit breit.
Mit den Zugaben Spit It Out, Surfacing und Scissors versuchte die Band dann noch mal die Stimmung anzuheizen. Tja, insgesamt ein eher mässiges Konzert und ehrlich gesagt ein schwacher Höhepunkt des Festivals im Vergleich zu den letzten Jahren.
Fazit: Das Copenhell 2025 war insgesamt ein großartiges. Dieses Jahr überzeugt vor allem die mittelgroßen Bands an den späten Nachmittagen. Wie immer gab es eine großartige und freundliche Stimmung bei den Fans und lecker Essen. Herz was willst du mehr?!
Ich freue mich bereits auf das Copenhell 2026. Also schon mal Tickets sichern und auf fette Bands hoffen.













Mittwoch 18.06.25
Ja es ist endlich wieder Festivalzeit! Mein erstes Festival in 2025 ist das Copenhell. Die Anreise erfolgte am Nachmittag des Mittwochs sehr entspannt mit dem Fahrrad quer durch Kopenhagen. Auch die anderen Gäste kamen sehr entspannt mit Bussen und zu Fuss an. Die Sonne brutzelte nieder ohne Ende und somit war es auch schon wirklich warm. Zum Glück gab es eine leichte Brise, was das ganze erträglicher machte aber auch das Risiko erhöhte einen Sonnenbrand zu bekommen, weil man das Wetter unterschätzten.
In den letzten Minuten vor dem Festival gab es einige Lineupänderungen. Myles Kennedy hatte besondere Anreiseprobleme und daher traten Vulvatorius. 14:00 auf der kleinen Nebenbühne auf. Die Band um die charismatische Frontfrau Ditte Krøyer hämmerte los ohne Ende. Die Frontfrau peitschte das Publikum immer wieder ein, während es sowohl in Texten als auch in Ansagen immer wieder politische Botschaften gab.
Darauf folgte 15:45 Skunk Anansie. Eine Band auf die ich mich schon lange gefreut hatte. Ich durfte sie vor ein paar Jahren auf dem Tinderboxfestival mal sehen und war von der Energie der Band echt begeistert. Auch heute sollte die Band von Energie nur so sprühen. Die Bühne war mit aufblasbaren schwarzen Spikes geschmückt und die Frontfrau Skin kam mit einem breiten Grinsen pünktlich auf die Bühne. This Is War gab es gleich als einen der ersten Songs des Sets. Damit war der Kurs auch gesetzt und die Baseline an Power gelegt. Die Frontfrau raste nur so über die Bühne und die Zeit im Fotograben verging viel zu schnell. Im Laufe des Konzerts gab es sowohl Material vom neuen Album (The Painful Truth) als auch alte Klassiker. Einer meiner Höhepunkte war dann Lost And Found, was eher ruhiger (schaurig-traurig) war und natürlich der Hammer Weak. Gegen Ende des Konzerts tummelte sich Skin dann im Pit und hüpfte nur so durch die Gegend. Anscheinend wäre sie dabei beinahe gestürzt wurde aber von einem muskulösen Herren aufgefangen. Dafür bedankte sie sich mehrfach im letzten Teil des Konzerts. Leider, leider spielten sie weder Hedonism noch Secretly, was ich echt schade fand.
Der Sound von der großen Bühne war schon sehr geil, wobei der Bass schon sehr kräftig war. Mir flatterte im Bühnengraben schon die Hose.
Danach nutzte ich die Zeit erst mal etwas zu Essen zu finden. Wie auch in den letzten Jahren war Alles von vegan bis fleischlästig dabei. Billig ist es natürlich nicht, aber so ist das eben.
Spannend war auch den R.I.P.-Bereich zu erkunden. Das ist ein Bereich den man nur mit einem „etwas“ teureren Ticket betreten darf. Hier gab es unter anderem Vorträge und eine deutliche kürze Schlange zu saubereren Toiletten. Ob es den Aufpreis wert ist muss man aber selbst entscheiden.
Gegen 17:30 machte ich mich wieder auf den Weg zu den großen Bühnen. Auf der kleinen Nachbarbühne feierten Sylosis den totalen Abriss. Das Publikum tobte nur so vor der Bühne als es aus den Verstärkern schmetterte.
Mein nächster Höhepunkte des Festivals sollte dann Within Temptation 18:15 werden und das wurde es auch!
Nach einem tollen Introvideo begann die Show pünktlich und Sharon den Adel verzauberte das Publikum mit einer mystischen Maske. Natürlich durften ihren große Gesten nicht fehlen.
Bereits bei dem dritten Song Faster tobte die Stimmung und die Energie sprudelte nur so. Dann wurde die politische Botschaft des Konzerts mit dem Song Stand My Ground richtig deutlich. Bei dem darauffolgenden Song Paradise (What About Us?) wurde die Band dann virtuell von der charismatischen Tarja Turnen unterstützt. Bei The Reckoning wurde das Publikum dann so richtig angefeuert. Bei What Have You Done Now holten sie sich dann noch ein mal Hilfe durch den Videoschirm von Keith Caputo. Persönlich finde ich diese virtuellen Duette immer etwas seltsam, da ich absoluter Fan von handgemachter Musik bin. Die Zugaben Our Solemn Hour und Mother Earth waren dann der absolute Höhepunkt des Konzerts. Ein wirklich grandioser Auftritt mit tollen Showeinlagen und einer perfekt inszenierten Videoshow im Hintergrund.
Bei Poppy auf der Nebenbühne durften keine Fotos gemacht werden, daher begab ich mich direkt auf den tollen Hang vor den beiden Hauptbühnen. Die junge Künstlerin in dem knappen sehr aufreizenden Outfit heizte die Massen nur so an. So gab es Circlepits, Crowdsurfer und Wall of deaths ohne Ende. Dabei schien die Musik sichtlich im Hintergrund unterzugehen.
Perfekt wurde es dann bei Dizzy Miss Lizzy. Die dänische Band, die nach ein paar Jahren wieder auf der Bildfläche erschien ist mittlerweile nicht mehr aus der aktuellen Rockszene wegzudenken. Die Setlist heute war by request, d.h. das Publikum stimmte im Vorfeld online ab, was gespielt werden sollte. Ein wirklich Geniales Konzert mit Hammersound, aber der lange Tag steckte mir bereits innen Knochen. Natürlich durfte mein Lieblingshit Hit Silverflame nicht fehlen und das war letztlich der Höhepunkt meines ersten Copenhelltages. Wenn es am schönsten ist sollte man gehen und somit hieß es auch Fahrradsuchen und ab nach Hause.
Donnerstag 19.06.25
Nach Ausschlafen und der wieder entspannten Anreise mit dem Fahrrad erst mal Shopping, Shopping, Shopping. Bereits im Vorfeld hatte ich gesehen, das Copenhell dieses Jahr Trinkflaschen verkauft. Diese sind mit dem Aufdruck Husk At Drikke Vand ellers Dør I! Getreu nach dem Songtext von Red Warszawa: Denk dran, trink Wasser oder du stirbst.
Diese Flaschen konnte man im Click und Collect Shop bestellen, zwischendurch waren die ausverkauft, aber ich hab dann zum Glück noch eine ergattert. Danach weiter zu einem großen, namhaften Werkzeughersteller, die einen Stand auf dem Festival hatten. Und vorbei am Merchandise für die Bands. Hier ist immer relative wenig los, aber nicht alle Bands hatten Klamotten zum Verkauf angeboten, da Copenhell einen großen Prozentsatz kassiert.
Vor dem Zelt mit dem Copenhellmerch, war im Gegensatz dazu immer eine lange Schlange. Dort gönnte ich mir eine Tasse mit dem tollen Wolf-Logo.
Naja nun aber weg vom schnöden Mammon und zurück zur Musik. Für mich stand Gegen 16:00 mein “Geheimtipp” des Festivals an. Ich weiß, dass Bullet For My Valentine eine große Band sind, aber ich hatte mich nie wirklich aktiv mit der Band beschäftigt. Ich glaubte bis zum Konzert, dass es eher eine Teenie-Pop-Mainstream-Band ist. Da habe ich mich doch echt geirrt. Bereits ab den ersten Takten ballerte die Band nur so los und ich wusste, dieses Konzert wird fett. Natürlich durfte ihr größter Hit Tears Don´t Fall nicht fehlen. Diesen hauten sie direkt als dritten Titel raus während wir Fotografen noch im Graben waren. Hammergeil! Etwas später folgte dann auch Poison.
Nach einer kurzen Pause folgte auf der Nebenbühne dann Gloryhammer. Nach einem Intro mit Tom Jones als Pappfigur kamen die tapferen Recken auf die Bühne und entführten uns den den Weltraum und das Land der Einhörner. Musikalisch echt topp, aber irgendwie habe ich es schwer mich auf Spaßmetal einzulassen. Ich glaube, dass ich gerade in den Phase des alten sauren Manns bin?! Der Rest des Publikums hatte jedoch echt ihre Freude und so wurde fleißg getanzt und sich nach vorne tragen lassen.
Der Tag hatte aber erst begonnen und so sollten weitere Überraschungen für mich folgen. Als nächstes stand The Cult auf der Running Order. Auch wieder so eine Band von der ich mal etwas gehört hatte nicht so richtig wusste, wer sie war. Und ja einfach nur krass. Ab den ersten Tönen riss mich die Band in ihren Bann. Die Stimme des Frontmanns Ian Astbury verzauberte mich direkt und kam mir auch gleich bekannt vor. Wirklich eine Band die man mal gesehen haben sollte, denn aus dem Radio kennt man sie sowieso. Die Stimmung und Musik waren zwar weniger Metal, das störte die meisten Gäste aber herzlichst wenig. Natürlich gab es gegen Ende ihren bekanntesten Hit She Sells Sanctuary. Einfach genial! Handgemachte Rockmusik, wie man sie liebt.
Danach folgte für mich Ashes Of Billy. Die schon recht bekannte Band, die aus drei Teenagerjungs besteht, war auf der Minibühne (Gehenna) geplant. Die schöne Bühne liegt wortwörtlich versteckt im tiefen Wald. Leider war es nicht nur mein persönlicher Geheimtipp und so war der kleine Platz vor der Bühne bereits 30 Minuten vor Konzertbeginn bis zum Bersten gefüllt. Auch der schmale Zugang zur Bühne wurde schnell mit Menschen verstopft. Die ersten drei Songs waren einfach genial. Handgemachte Musik und Spielfreude ohne Ende. Die Jungs ließen sich wirklich feiern und ich hatte das Gefühl, dass sie selbst gar nicht so richtig ahnten, dass so viele Gäste kommen. Nach den ersten drei Liedern mussten wir den Bühnengraben verlassen. Der Platz war so voll, dass es mir auch etwas unwohl wurde und so begab ich mich wieder auf den entspannten Hang.
Gegen 20:45 kamen nämlich hier The Prodigy auf die Bühne. Bereits im Vorfeld wurde die Band von Copenhellfans im Internet heiß diskutiert. Es ging dabei darum, wie metal die Band nun ist. The Prodigy ist seit Jahren regelmäßiger Gast auf Rock am Ring/Rock im Park. Aber naja so ganz rein Metal sind diese Festivals ja auch nicht.
Auch in meinem Kopf wurde die Band heiß diskutiert. Bis vor ein paar Jahren war die Band einer meiner all-time-favorites. Doch nach dem Tod von Frontmann Keith Flint war ich mir sehr unsicher.
Die Band kam pünktlich mit Monsterstroboskoplicht und Bass auf die Bühne. Von dem Sängerpowerduo blieb nun nur Maxim übrig. Der rackerte sich ordentlich ab und vorallem der Innenraum vor den Bühne tobte und sprang auf und ab den ersten Takten. Bei mir auf dem Hang wollte die Stimmung nicht so überspringen. Ich begab mich nach Mitte des Sets bei Poison auch ins Publikum, aber so richtig konnte ich mich nicht damit anfreunden. Bei der Band fehlte einfach der Chaosfaktor Keith. Klassiker wie Invaders Must Die, Breath und Smack My Bitch folgten. Natürlich durfte am Ende Out Of Space zum wieder runterkommen nicht fehlen.
Ich begab mich dann direkt zu Abbath, der Immortal Hits runterballerte. Musikalisch war es leider nicht so meines, einfach der totale Abriss. Aber Fototechnisch einfach der Hammer. Ich habe mir beim fotografieren fast in die Hosen gemacht. Denn Abbath kann echt mal böse kucken.
Naja und mit Klingeln in den Ohren begab ich mich dann wieder auf die Jagd nach meinem Fahrrad und auf den Heimweg.