„Der heißestes Anwärter für den Newcomer 2009“ prangert es da. Wenn ich sowas lese, dann ist erstmal immer Skepsis geboten. Die ersten Minuten des Albums begeistern sofort. Eine Symbiose elektronischer Musik wie einst sie The Notwist Ende der 90er Jahre gemacht haben, plus ein dezent anmutendes Akustikarrangement erklingen in einer ungewohnt frischen daseinsform. Wie Aphex Twin, minus das Wahnsinnige, machen KiloWatts & Vanek hörbar.
Damit bewiesen wird, dass der Opener keine Eintagsfliege ist, geht es mit „After You“ so weiter, wie „Morningstar“ es angekündigt hat. Das Album hat etwas, was anderen fehlt: es macht einfach Spaß es zu hören. Und dabei hat das amerikanisch-belgische Duo einen genauso ungewöhlichen Werdegang, wie ihre Musik. 4 Jahre haben sie gebraucht um dieses Album auf Festplatte zu bannen. Und dann stellten sie es 2008 auf ihre Website. Ein Fan fordert die beiden auf ein Konzert auf einem Festival für elektronische Musik zu spielen und hier treffen James Watts und Peter Vanek zum erstenmal aufeinander. Watts, Elektroniker – Vatts, Akustiker. Durch Stefan Herwig (Dependent) wurden Kontakte zu Motor geknüpft, aber es will niemand das Album veröffentlichen. Herwig, nachwievor von dem Duo begeistert, macht sein Label Depenpent daraufhin wieder auf, was zuvor geschlossen wurde.
Und das war eine verdammt gute Entscheidung gewesen. Nicht nur, dass das Dependent Label (hier in Zusammenarbeit mit Motor) eine Reihe von sehr guten Künstlern zu Tage gebracht hat, ohne diese Kollaboration wäre uns ein fantastisches Album durch die Lappen gegangen.
Ich werfe meine Skepsis über Bord: KiloWatts & Vanek haben sich oben genannten Titel wirklich verdient. Ich finde, jeder sollte in dieses Album wenigstens einmal reingehört haben. Klasse Arbeit.
