erotika-agapesisAgapesis veröffentlichen am 11. September 2009 ihr mittlerweile drittes Studioalbum. Das Duo, was im französischsprachigen Belgien beheimatet ist, spielt hier mit so ziemlich jedem Klischee, was die Gothic-Kultur zu bieten hat. Angefangen mit dem mehr als verstaubtem Cover, das offensichtlich in einem Hinterhofjugendclub am Indie-Tag entstanden ist, bis hin zu den pseudo-BDSM Fotos im Inlet. Man soll den Leuten ja ihre Subkultur lassen, aber wenn dann auch noch Schlagwörter wie „Fetisch Elektro“, „SM Wave“ (zugegeben, als ich das zum ersten Mal las, musste ich echt lachen), „Sexed Up Eletronics“ auftauchen, dann ist das mehr als Klischee.


Nichts destotrotz sind die Auftritte der beiden ein beliebter Treffpunkt für die SM-Szene sowie für die, die es noch werden wollen und für die, die einfach nur mal gucken wollen.

Auffällig wurden sie erstmals mit zweiten Album „Mistress of Blood„, was sich in den DAC’s weiter oben platziert hatte. Musikalisch liefern sie eine einwandfreie Produktion ab, Wortgefechte von Mélanie und Jean Pierre, die miteinander harmonieren, können Pluspunkte verbuchen. Tanzbar ist es, keine Frage. Man kennt es, man liebt es. Leider, und das ist das große Manko, werden hier keine Experimente gemacht. Jean Pierre klingt so wie alle, Mélanie orientiert sich an weiblichen Sängern der Szene, wie beispielsweise an S.I.N.A. In der Stimme erkennt man gar einen Zaunwink zum Japrock.

Die Entfernung zu Künstlern wie VNV Nation, Terminal Choice oder Suicide Commando ist allerdings einfach zu gering, sodass das Album zwar auf eigenen Füßen steht, aber nicht auf eigenem Grund und Boden.

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