Tobias Sammet gilt als Multitalent und diese Behauptung ist sicher nicht aus der Luft gegriffen. Neben seiner Band Edguy hat er das Projekt Avantasia ins Leben gerufen und soeben die neue CD „The Mystery of Time“ vorgestellt. Natürlich einmal mehr mit prominenten Gast-Musikern und genau dieser Umstand macht eine Avantasia-Tour auch so schwierig planbar.
Tobias schaffte es dennoch einige ausgewählte Gäste mit auf Tour zu nehmen und so fanden sich mit Bob Catley, Michael Kiske und Eric Martin drei weitere Sänger, die Tobi großartig unterstützen. Man verzichtete auf dieser Tour auf eine Vorband, stattdessen entschloss man sich, satte 3 Stunden durchzuzocken. Material gab es ja schließlich genug und so begann nach einem Intro von epischen Ausmaßen der Abend mit dem Song „Spectres“. Einer der neuen Songs, die uns schon in der CD Version faszinierte, jedoch als Livepräsentation sämtliche Vorstellungsgrenzen sprengte. Amanda Sommerville überzeugt einmal mehr als Backgroundsängerin vollständig, ehe mit „Invoke the Maschine“ einer der härtesten Songs der Avantasia Geschichte gezündet wurde. Man sah der Band ihre Freude an, als das Publikum die neuen Songs willkommen hießen. Mit „Reach out for the light“ wurde es nun nostalgisch.
Einer der ersten Avantasia Songs überhaupt hat immer noch eine Magie in sich, die man einfach lieben muss. Als Überraschung folgte der selbstbetitelte Song „Avantasia“ auf dem Fuße. Nun hatte man das Publikum vollständig im Griff. Mr. Bob Catley kam bei „The story ain’t over“ auf die Bühne und zeigte, dass er es immer noch schafft das Publikum mit seiner unvergleichlichen Stimme in seinen Bann zu ziehen. Es folgten die Balladen und Stücke, die das Publikum einmal mehr begeisterte. Es war wirklich ein märchenhafter Abend und man merkte, dass die Begeisterung sich immer weiter steigerte. „The scarecrow“ und „ Shelter from the rain“ waren weitere Höhepunkte, die dem Auditorium präsentiert wurde. Ein wirklich umfangreicher Abend, denn jeder Song wurde komplett gespielt und das ist bei Laufzeiten von bis zu 15 Minuten keine Selbstverständlichkeit. Selbstverständlich kamen auch die Singles „Lost in space“ und „Dying for an angel“ zur Aufführung und rockten alles nieder, was es noch an Zweifeln gab.
Die Höhepunkte des Abends bildeten „The seven angels“, das erstmals komplett gespielt wurde und das große Finale von „Sign of the cross“, bei dem alle Akteure des Abends ausgelassen auf der Bühne feierten. Das Publikum dankte es mit Mitsingen, Klatschen. So entstand eine Feiermeute, die man so bei Avantasia wahrscheinlich nicht vermutet hätte. Nach 3 Stunden Vollbedienung verabschiedeten sich Tobi und seine Mitstreiter erschöpft, aber vollkommen euphorisiert von einem Berliner Auditorium, das sich definitiv noch lange an diesen Abend erinnern wird.
Fazit: Die Avantasia CDs sind schon großartig, aber Live stellen Tobis Sammet und seine Mannen einfach alles in den Schatten. Die Metaloper hautnah zu erleben ist ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Insgesamt 3 Stunden Show zeugen von der Klasse dieses Projektes. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dieser Tour noch einige Auftritte anschließen werden.















