silly wutfänger Silly melden sich mit ihrem neuem Album Wutfänger zurück. Ich war schon sehr gespannt und durfte für euch reinhören.

Artwork: Auf dem Cover sind die Bandmitglieder in schwarz-weiß abgebildet. Leider kann ich wegen unseres Pressexemplars, das in einem Pressefolder kam nicht mehr zum eigentlichen Artwork sagen.

Tonqualität: Der Sound ist absolut super. Man bekommt das volle Spektrum von lautem Rock bis stillem Gesang der Frontfrau Anna Loos – Gänsehaut garantiert.

Musik: Das Album beginnt mit „Zwischen Den Zeilen“ rockig-poppig und ich fühle mich spontan an den Sound von Silbermond und Rosenstolz erinnert. Doch bereits nach ein paar Sekunden ist die Illusion verpufft und ab da klingt Silly absolut einzigartig. Auf „Zwischen Den Zeilen“ folgt „Kampflos“, das sanft mit einem Piano beginnt bevor Anna Loos die komplette Spannweite ihrer Stimme entfaltet und dazu immer wieder das Schlagzeug aus dem Hintergrund losbricht. „Wutfänger“ ist dann der Titelsong zum Album. Dieses Lied hat einen besonders spannenden Text, der zum Nachdenken anregt. So geht es nicht gegen eine politische Richtung, sondern vielmehr darum, über Hass und blinde Wut zu erzählen. Titel 5 „Gestohlenes Glück“ ist dann wieder etwas ruhiger. Die sanfte Pianoballade besticht durch die leicht raue Stimme der Frontfrau. Es ist wirklich faszinierend, wie sicher und kräftig der Gesang in diesem Lied rüber kommt. Titel 7 „Das Haben Wir Erlebt“ ist mein absoluter Anspieltipp. Musikalisch ist es eher poppig gehalten, doch der Text beschert mir einfach eine Gänsehaut. Dieses Lied ist eine Hymne an das Leben und den Mut, Abenteuer zu erleben. „Mona Lisa“ ist der spannende Versuch, musikalisch das berühmte Bild zu interpretieren. Hier geht es darum, dass eben genau Imperfektionismus den Reiz des Lebens ausmacht. Als musikalische Besonderheit taucht hier ein Kinderchor im Refrain auf. „Willkommen In Der Gemeinschaft“ ist durch den rotzig frechen, beinahe punkigen Sound der totale Kontrast zum vorherigen Titel. Hier gibt es für die Band kein Halten mehr und während es textlich zeitkritisch um die Facebook Generation mit allen Höhen und Tiefen geht, dreht die Band hier noch mal ordentlich auf. Den Abschluss macht dann „Atme“ – eine schaurig-traurige Ballade. Hier gehen E-Piano und Gesang Hand in Hand und es gibt noch einmal eine Gänsehaut.

Fazit: Silly übertreffen sich mit dem Album Wutfänger selbst. So schaffen sie musikalisch den Spagat zwischen Pop und feinstem Rock. Dazu kommen sehr tiefsinnige Texte, für die man sich gerne Zeit nimmt. Von mir absolute Kaufempfehlung für Freunde des Deutschrock.

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