The Dark Tenor - Symphony Of Light Opernsänger in dunkler und rockiger Musik ist nun nichts Neues mehr. Spätestens seit Powerwolf, weiß man, dass eine gute Stimmausbildung auch im Metal erfolgreich sein kann. Klassische Instrumente mit Rock/Gothic zu kombinieren ist leider auch schon ein alter Hut. Als uns aber die Vorankündigung von The Dark Tenor erreichte, wurden wir in der Mindbreed Redaktion doch neugierig. Wir durften in seinen ersten Langspieler für euch reinhören.

Artwork: Das Cover zeigt The Dark Tenor in dunkler Kutte, zwischen apokalyptischen Weltuntergang und der Dresdner Semperoper. Das Booklet ist überraschenderweise ein Poster. Auf der einen Seite gibt es als Poster einen Ausschnitt des Covers, auf der anderen Seite ein großformatiges Foto (dem Cover ähnlich) samt einiger Informationen zu den Albumtiteln.

Tonqualität: Beim ersten Anspielen klingt der Gesang unglaublich gut und sauber, was auch zu erhoffen war. Ab und an klingen die Synthesizer sehr nach einem Heimkeyboard, doch wenn man den Lautstärkeregler nach rechts dreht pustet die Anlage den vollen Sound heraus und das Hören macht wirklich Freude.

Musik: Tja, wenn ich „Tenöre“ denke, kommen zuerst Bilder von Pavarotti in meinen Kopf, danach folgt Andrea Bocelli und Die Jungen Tenöre. Alle spielen jedoch in ganz unterschiedlichen Klassen. Jetzt kommt The Dark Tenor, der versucht, den Gothic Bereich zu erobern. Gothic Musik ist spätestens seit Unheilig bei einem breiten Publikum angekommen und immer beliebter geworden. Die CD beginnt mit einem für meinen Geschmack recht schwachen Intro (The Beginning), was ähnlich wie Conquest Of Paradise von Vangelis klingen möchte.

Danach folgt Heart Of Gold, was mit einem stampfenden Rhythmus und einem sehr brav gesungenen Text auch eher nach Unheilig klingt und versucht durch Streicher-/Glockenspieleinschläge düster zu klingen. Danach folgen einige Titel mit musikalischen Themen aus der klassischen Musik und man weiß nicht so recht, ob man das Konzept hassen oder lieben soll. Doch dann geschieht es endlich in Titel 6 (Haunted Hearts): Der Tenor holt alles aus seiner Stimme, dazu der Dresdner Kreuzchor, ein fetter Beat und eine kreischende E-Gitarre (Andreas Nowak – Silbermond). Bäm, da ist er, der erste Kracher des Albums. Hier möchte man die Anlage einfach nur aufdrehen, bis die Nachbarn böse werden. In Titel 9 wird mit Ode An Die Freude Beethovens 9. Sinfonie in die Neuzeit übertragen.

After The Nightmare (Titel 11) ist dann noch mal komplett Grand-Prix-tauglich, poppig, gewaltig. Gefühl und Tubular Bells, wie sie auch Mike Oldfield hätte nicht besser arrangieren können. Lancia Ch´Io Pianga (Titel 13) ist im Original eine italienische Sopranarie von Georg Friedrich Händel, die ihr auch ein neues Jahrtausend adaptiert wurde und wie eine Popversion von Andrew Lloyd Webbers Phantom der Oper klingt.

Fazit: The Dark Tenor hat mit Symphony Of Light ein spannendes Album geschaffen. Das Rad wurde nun nicht neu erfunden und so düster ist das Album nun wirklich nicht. Viel mehr erwartet den Hörer eine Adaption von hochwertigem klassischen Operngesang, rockigen Instrumenten gepaart mit der Massentauglichkeit des „dunklen“ Pops a là Unheilig. Beim ersten Hören hatte mich das Album nicht überzeugt und ich wusste nicht, ob ich es hassen oder lieben soll. Nach einigen Runden in der Anlage gibt es jedoch einige Titel, die mich umhauen.

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