Wenn sich der Festivalsommer zu Ende neigt, gibt es ein Festival in Westdeutschland, dass uns Jahr für Jahr in seinen Bann zieht – die Rede ist natürlich vom Feuertal Festival, das 2014 in die elfte Runde ging. Nachdem die letzten drei Jahre das Feuertal Festival an jeweils zwei Tagen stattfand, wurde dieses Jahr das Programm wieder auf einen Tag reduziert – der aber hatte es in sich.
So spielten bereits zu früher Stunde Dunkelschön auf. Seit 2002 zieht die Band ihre Fans mit fantasievollen Klängen in ihren Bann, und auch wenn der Funke um diese Uhrzeit nicht sofort übersprang, so spielte die Band voller Inbrunst.
Nach kurzer Umbauphase starteten Lord of the Lost durch – und enttäuschten mich. Wirkte die Band in den Anfangsjahren noch frisch und voller Energie, so habe ich spätestens seit „La Bomba“ alle Mühe die Band ernst zu nehmen. Währed Bo und Class sich sichtbar Mühe gaben und Spaß am Auftritt zu haben schienen, wirkte Sänger Chris Harms vor allem aufgesetzt und routiniert – beinahe gelangweilt. Auch altbewährte Texte über Verlust, Leid und Weltschmerz ziehen nicht, wenn es platt und durchschnittlich präsentiert wird – auch wenn die Setlist einen guten Mix aus alten und neuen Stücken bot.
Glücklicherweise war auch die Spielzeit der Verlorenen begrenzt, so dass Tanzwut zum Zug kommen konnten. Passend zu ihrem aktuellen Album „Eselsmesse“ gekleidet enterten die Mittelalter-Rocker die Bühne und gaben Gas.
Passende Bühnendeko durfte dabei ebenso wenig fehlen wie Stücke aus ihrem alten Repertoire – „Bitte, Bitte“ klingt ja auch einfach zu schön.
Einen erfreulich kurzweiligen Auftritt legten im Anschluss Feuerschwanz ab. Die Band ist seit jeher Garant für Spaß und Unterhaltung, und stellten dies auch in Wuppertal wieder unter Beweis. Kurz vor Veröffentlichung ihres neuen Albums „Auf’s Leben“ machte die Band wieder einmal richtig Stimmung. Lustige Texte, eine schöne Bühnenshow und gute Interaktion mit dem Publikum – was will man mehr?
Richtig, Met! Und der floss, wenn auch nicht (mehr) aus der MAMA, sondern aus futuristischen, miezengeführten Super-Soakern. Prost!
Während sich der Himmel langsam verdüsterte, stand mit Korpiklaani schon die vorletzte Band auf der Bühne. Passend zu ihren Vorgängern gaben die Finnen alles, sodass sich unter ihrer musikalischen Führung das Infield in eine tanzende, feiernde Masse verwandelte.
Auch der einsetzende Regen hielt Jonne und Co. nicht davon ab, genüsslich ihr Set zu performen, und den Regen in ihre Show zu integrieren.
Doch während der Auftritt von Korpiklaani endlich war – der Regen war es leider nicht. Wieder einmal verwandelte er das Feuertal Festival in eine Schlammgrube, sodass wir uns entschieden, den Abend frühzeitig zu beenden und den geordneten Rückzug anzutreten.
Was bleibt sind Eindrücke an ein schönes, familiäres Feuertal Festival 2014 sowie die Erwartung, im kommenden Jahr wieder zu kommen.
