Zurück zu den Wurzeln war das Motto im Hause Unherz. Mit „Das Volk stellt die Leichen“ wollte man auf vergangene Zeiten zurückblicken und dabei doch etwas Neues zu präsentieren. Es mag sein, dass einige Stücke sicher nicht wirklich treffen, dennoch klingt die Produktion unglaublich gut und eindrucksvoll.
Der Titeltrack „Das Volk stellt die Leichen“ ist eine Abrechnung mit der Gesellschaft, die sich immer mehr zu lebenden Zombies entwickeln. Leider springt der Funke nicht sofort über. Ein paar Hördurchläufe sollten dem geneigten Deutschrockfan gegönnt sein. „Flug ohne Ladung“ ist unauffällig, dennoch handelt es hier um einen Track, der im Deutschrock seine Fans finden wird. Bei „Mittelfinger“ fehlt den Jungs irgendwie der Drive. Etwas Irritierende, denn eigentlich rockt diese Band wirklich alles weg, was sich ihnen in den Weg stellt. Die Lebensbeichte „Das hier bin ich“ zeigt endlich wieder die Stärken dieser Band auf. Einprägsame Lyrics, satte Gitarren und eine unverwechselbare Melodie, der es nicht an Härte fehlt. Der Geheimtipp der CD ist aber wohl „Helden von morgen“. Vielleicht nicht das ultraharte Brett, das die Jungs hier bohren, dafür mit einem hohen Wiedererkennungswert ausgestattet, zeigt die Band, das man auch über genug Humor und Selbstkritik verfügt. Nachdenklich wird das Album mit „Die Welt im Flammen“ beendet. Eine sanfte Akustik-Nummer, die dank der Stimme von Sänger Felix deutlich an Tiefe und Ausdruckskraft gewinnt.
Fazit: „Das Volk stellt die Leichen“ mag nicht das stärkste Album der Jungs sein, dennoch ist es eines der besten Deutschrock-Alben des Jahres 2017. Die Band hat ihren eigenen Weg gefunden und zeigt, dass auch Deutschrock abwechslungsreich sein kann.