Die Geschichte der Boomtown Rats reicht weit, weit zurück. Im Jahr 1975 gründete Bob Geldof jene legendäre Band, die nach „ I Don’t Like Mondays“ und einem Auftritt beim „Live Aid“ Konzert Kultstatus genoss. Nach den vielen gemeinsamen Jahren löste man sich schließlich auf, um im Jahr 2020 mit neuer Energie und neuem Album zurückzukommen.
„Trash Glam, Baby“ knüpft nahtlos an ihr letztes Werk an, das mittlerweile 36 Jahre zurückliegt. Etwas Nostalgie, jedoch ohne dabei angestaubt zu wirken. Bob Geldof schafft es immer noch anspruchsvolle Rockmusik zu schreiben und dabei nie den erhobenen Zeigefinger rauszuholen. „Sweet Thing“ ist eine angenehme Mid-Tempo Nummer. Typischer London-Style-Song, den sicher nicht nur ältere Fans zu schätzen wissen. Eine eingängige Bass-Line und klare Songstrukturen zeichnen „Monster Monkeys“ aus. Leichte Blues-Anleihen sorgen für eine gewisse Beschwingtheit, die einfach gute Laune verbreitet. Ein heißer Kandidat als Fanliebling ist „She Said No“. Ein Track, der sofort zum Mitwippen einlädt.
Hier zeigt sich einmal mehr die Songwriting-Klasse des Bob Geldofs. Insgesamt verströmt die gesamte CD eine gewisse Gelassenheit, die in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist. Auch „Here’s A Postcard“ verströmt das Gefühl von Nach-Hause-Kommen. Ein guter pop-Rock-Song, der immer geht. Mit „Get A Grip“ wird es nochmal etwas experimenteller. Ein kurzweiliger Song, der in den 80er Jahren auch locker gezündet hätte. Der Rausschmeisser „The Boomtown Rats“ orientiert sich an den frühen 90er Jahren. Kein Highlight, aber auch kein Komplettausfall. So lässt sich diese CD gut beenden.
Fazit: „Citizens Of Boomtown” schafft den Spagat zwischen der Historie dieser Band und der Moderne der Pop-Rockmusik im Jahr 2020. Keiner der Tracks wirkt altbacken oder langweilig. Bob Geldof tritt den Beweis an, dass gute Musik immer funktioniert. Egal in welchem Jahrzehnt man sich befindet.