Während sich die großen Medien noch mit Rückblicken auf das vergangene Jahr beschäftigen, schlagen die Jungs von Tenside ein neues Kapitel in der Bandgeschichte auf. „Convergence“ könnte zu einem ersten Höhepunkt des Metalcores im Jahre 2017 avancieren.
Sicher ist der Metalcore derzeit wohl ein Trend-Genre, in dessen Rahmen jede Menge durchschnittlicher CDs veröffentlich wird. „Tenside“ bilden hier wohl eine Ausnahme, wie bereits der Opener „This Is What We Die For“ beweist. Knallharte Riffs und gut durchdachte Lyrics erschaffen gleich zu Beginn der CD einen wahren Brecher. Im Anschluss wird mit der Vorab-Single „Unbreakable“ gnadenlos weiter den härteren Klängen gehuldigt. Bei diesem Beitrag sticht besonders der Refrain hervor, der zu einem Fanliebling heranreifen dürfte. Etwas langsamer, aber nicht weniger brutal zeigt sich „The Shades of Night“. Hier entsteht eine bedrohliche Stimmung, die dank der E-Gitarren bis zur Ekstase gesteigert wird, ehe sich die gesamte Energie im Refrain entlädt. Auf die Qualität dieser Band sind auch bereits die Jungs der „Emil Bulls“ aufmerksam geworden und so entstand die Zusammenarbeit zu dem Track „Army of the Dawn“, den man beruhigt als neue Hymne der Metalcore-Bewegung bezeichnen darf. Ein eingängiges Riff, das mit Klargesang und der nötigen Portion Härte verziert wurde. Ebenfalls ein Song für die Live-Setliste dürfte „Built for Eternity“ sein. Mosh-Pits und schmerzende Nackenmuskeln sind hier vorprogrammiert.
Mit „Iron Will & Golden Heart“ zeigen „Tenside“ ihre Melodie-Vielfalt. Ein ungewöhnlicher Bassverlauf, der sich mit den E-Gitarren ein interessantes Duell liefert, garantiert kurzweilige Unterhaltung für alle Fans dieses Genres. Ruhig und besinnlich geht das Album mit „The Faceless“ zu Ende. Jedenfalls bis die E-Gitarren erneut explodieren und Shouter Daniel seine facettenreichste Darbietung auf dieser CD zelebriert. Man fühlt sich wie einem Alptraum, der sich durch die hämmernden Drums bis tief ins Unterbewusstsein frisst. Ganze Arbeit der Jungs also.
Fazit: Tenside legen eine echte Brecher-CD vor. Die Münchner Band macht keine Gefangenen und feiert ihre ganz eigene Definition von Metalcore. Das Duett mit den „Emil Bulls“ gehört zu den besten Singles der letzten Jahre dieses Genres. Man darf gespannt sein, welche Überraschungen diese Band live zu bieten haben werden.