Saltatio Mortis gehören zu den Mittelalter-Rockbands, die es geschafft haben, sich aus der Masse abzuheben. Einerseits mag es an dem markanten Auftreten des Sängers Alea liegen, andererseits sind die Stärken dieser Band in der Kraft ihrer Aussagen und der eingängigen Songstrukturen zu sehen. Mittlerweile sind die die Herren seit 20 Jahren unterwegs und legen mit „Für Immer Frei“ ihr neustes Album vor.
„Bring mich zurück“ startet Saltatio Mortis-typisch. Ein treibender Bass und eine gehörige Portion Drive vermitteln das Gefühl der Schwerelosigkeit. Ein guter Start ins Wochenende. Die Single „Loki“ ist einfach herausragend. Hier vereinen sich die traditionellen Trademarks mit den Erkennungszeichen der neueren Bandentwicklung. Der Refrain dürfte auf den nächsten Konzerte aus den Kehlen der Fans mitgegröhlt werden. Etwas ruhig startet „Linien im Sand“, entpuppt sich aber als klare Ansage gegen Rechtspopulisten und die ewig gestrigen. Ein wichtiger Beitrag, der derzeit leider sehr notwendig ist. Mit etwas weniger Ernsthaftigkeit legen die Herren das Feier-Epos „Für Immer Jung“ vor, das direkt in die Gehörgänge einzieht und auch schon ordentlich Radio-Airplay erfahren hat.
Der nächste Hammer dieses Albums ist „Mittelfinger Richtung Zukunft“. Hier geben sich die Crossover-Legende Hennig von den „H-Blockxx“ und der Rapper „Swiss und die anderen“ die Ehre und erschaffen ein Track, den man in dieser Form wohl nicht erwartet hätte.
Spontan wird der geneigte Zuhörer an die Ära der „Guano Apes“, „H-Blockxx“ oder anderen Crossover-Ikonen erinnert. Eine Punktlandung, die live explodieren wird. Als letzter Anspieltipp sei noch „Neustart für den Sommer“ erwähnt. Die Abrechnung mit Covid-19 und deren Auswirkungen auf das natürliche Habitat des Festivalgängers ist eine Kampfansage und zeitgleich ein Versprechen an das Jahr 2021. Hoffen wir also, dass die Schutzmaßnahmen greifen und wir endlich wieder zusammen feiern können.
Fazit: Satte 14 Song beinhaltet „Für Immer Frei“ und sticht allein durch diese hohe Anzahl von Songs heraus. Nimmt man nun die Single „Loki“, die zu den besten Veröffentlichungen der Band gezählt werden darf oder die gelungene Crossover-Nummer „Mittelfinger Richtung Zukunft“ muss man diesem Album eine herausragende Qualität attestieren.
