Die Entwicklung von Saltatio Mortis ist wirklich beispiellos. Mit ihren eingängigen Tracks haben sich die Spielleute in die Herzen in ihrer Fans gespielt. Ohne dabei jedoch albern oder klischeebehaftet zu sein. Ein gewisser Anspruch ist den Herren stets wichtig gewesen. Mit „Brot und Spiele“ steht nun eine vollbepackte CD bereit.
Nach einem kurzen Intro startet „Große Träume“. Dieser Beitrag sollte, dank der YouTube Präsenz, den meisten Lesern bekannt sein. Irgendwo zwischen Mittelalter und Deutschrock reiht sich dieser Song nahtlos in das Portfolio der Jungs. Kämpferisch zeigt man sich mit „Dorn im Ohr“. Ein interessanter Track, der den Einfluss von Musik auf die Gesellschaft thematisiert. Sicher ein ernstes Thema, aber keine Sorge, Saltatio Mortis verstehen es auch kritische Inhalte beschwingt herüberzubringen. Auch „Europa“ ist alles andere, als eine dumpfe Mittelalter-Gute-Laune-Nummer. Hier werden die wirklich heißen Eisen unserer Gesellschaft angepackt. Die gelungene Kritik trifft den Nagel auf den Kopf. Die Powerballade „Spur des Lebens“ gehört zu den gefühlvollsten Tracks der Band. Hier ist Gänsehaut garantiert. Der Titeltrack „Brot und Spiele“ setzt neue Maßstäbe in Sachen Härte bei den Spielleuten. Geballte Wut und eine gehörige Portion Verzweiflung über die Entwicklung der Welt sind die Merkmale dieses Songs. Etwas Spaß muss auch immer dabei sein und so findet sich die Nummer „Nie wieder Alkohol“. Ein amüsanter Beitrag mit einer These, die wohl jeder Rocker mindestens einmal in seinem Leben aufgestellt hat. Der Begriff „Besorgter Bürger“ hat sich mittlerweile zu einem geflügelten Wort entwickelt. Sänger Alea und seine Mitstreiter singen deutlich, was sie von nationalen Strömungen halten. Mutiges Statement einer großartigen Band! Eine Ode an das Anders-sein ist „Sie tanzt allein“. Beste Saltatio-Mortis-Kost: Ein eingängiger Text, eine mitreißende Melodie und eine unglaublich gute Atmosphäre, die bereits jetzt schon Lust auf die Konzertreisen der Spielleute macht.
Fazit: Saltatio Mortis verfolgen ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Bereits auf den letzten Alben konnte man eine neue Orientierung der Band bemerken. Die neuen Stücke sind eher deutschrock-lastig und auch die Mittelaltereinflüsse spielen eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu „Aus der Asche“. „Brot und Spiele“ ist deutlich rockiger und schlägt ein neues Kapitel in der Bandgeschichte auf.