Project Pitchfork - Look up, I'm down thereSeit der Gründung im Jahre 1990 sind Project Pitchfork nicht mehr wegzudenken, insbesondere nicht aus der schwarzen Szene. Erst im Februar 2016 veröffentlichte die Band ihr Best-Of Album „Second Anthology“ und nachdem das letzte Studioalbum „Blood“ aus dem Jahre 2014 sehr erfolgreich war , wird es nun endlich wieder Zeit für ein weiteres Album aus dem Hause Pitchfork.

„Look Up, I’m Down There“ ist am 28. Oktober 2016 in zwei Varianten erschienen: Die normale Ausgabe umfasst die CD in einem Digipak mit einem 28 Seiten starkem Booklet. Die auf weltweit 2525 Stück limitierte Doppel-CD Ausgabe erscheint in einem Hardcover-Buch mit zwei CD’s:

Auf CD #1 befindet sich das neue Album, CD #2 enthält den exklusiven Song „Pendulum“ sowie fünf Remixe von Peter Spilles. Auf den sehr hochwertig von Kult-Artworker Season Zero gestalteten 80 Seiten befinden sich die geheimnisvolle Bildwelten von Silent View, sämtliche Albumtexte, sowie einer auf der Basis des Albumkonzeptes geschaffenen Kurzgeschichte von Fantasy-Autor Björn Springorum, die sowohl als deutsche als auch englische Fassung vorhanden ist. Zusätzlich gibt es ein von Peter Spilles handnummeriertes Zertifikat.

 

Auf dem neuen Album trifft man auf viele Elemente, die man im Laufe der Jahre schon von Project Pitchfork gewohnt ist, die hier jetzt mit neuer Kraft wieder aufleben und sich in voller Stärke entfalten. Die sphärischen Klänge des Openers „Into Orbit“ lassen dies einen auch direkt spüren mit vorwärts gehenden Keyboard-Sounds und sehr eingängigen Gesang.

Mit „Titânes“ ist man dann sogleich bei einem wesentlich schnelleren Tempo, wird von dem düsterem Elektro regelrecht überrascht und es begegnet einem in der Stimme eine gewisse Härte, die sehr gut dazu passt.

Das nächste Stück „Propaganda Child“, ist inhaltlich sehr kritisch und setzt sich mit der heutigen Generation Internet/Smartphone auseinander, die sich nur noch selbst sieht. Dies wird in einem sehr fordernd-pulsierendem Sound umgesetzt.

Das Titelstück „Look up, I’m down there“ gehört ebenso wie das darauffolgende Stück „Volcano“ eher zu den ruhigeren Vertretern des Albums und ist geprägt von harmonischer Melancholie und tragenden Keyboard-Klängen, die sehr eingängig sind, und zum mitwippen auffordern.

Darauf folgt das Stück „Sunset Devastation“ auf dem Album, und es handelt vom Aufbau und der Zerstörung, dem Tod und dem Neubeginn und untermalt dies mit düsterem Sound und sehr rhythmischen Klängen.

Mit „Furious Number“ ist ein selbstkritisches hinterfragen des eigenen Seins notwendig, die alltäglichen Banalitäten werden aufgegriffen- ein Stück welches wieder mit Harmonie, aber auch mit sehr druckvollem und harten Sound arbeitet und dabei sehr tanzbar rüberkommt.

Eigentlich kann man bei jedem der Stücke auf diesem Project Pitchfork Album nichts anderes, als mitzugehen, das Zappeln beginnt fast schon automatisch. Das nunmehr siebzehnte Album überzeugt mit dem dunklem Elektro-Sound und einer hohen Eingängikeit, eben genau das was Project Pitchfork ausmacht. Melancholie und die selbstkritischen Elemente, gepaart mit etwas Zynismus runden das Ganze ab, und machen das Album zu einem wirklich großen Wurf der Band, der an die alten Stärken anknüpft und diese gekonnt kombiniert.

Ignatius v. Schneeberg

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