Das Pink Floyd Album The Piper At The Gates Of Dawn wurde original im Februar 1967 in London produziert. Als betagter Hörer kenne ich, mit etwas Zeitverschiebung, die Musik von Pink Floyd. Im Kreis von Freunden saßen wir damals andächtig und lauschten der Platte, die jemand besorgt hatte, und staunten.
Artwork: Das Cover wurde von Syd Barrett gestaltet und zeigt in einer Montage die Vielfalt eines Gesichts (Foto: Vic Singh). Die Scheibe liegt in einer schwarzen folienverstärkten Hülle.
Tonqualität: Es handelt sich hier um die remasterte Version von 2016 auf heavyweight 180g Vinyl in höchster Qualität geprägte Version. Das Ding fühlt sich wertig an, mehr ist eben mehr.
Musik: Die Titel sind voll unpolitisch, eher kindlich naiv und lassen mich in die Phantasiewelt entgleiten. Für fast alle Titel zeichnet Syd Barrett verantwortlich. „Astronomy Domine“ startet mit Sputnik Piepsen und Drums und könnte für einen Science Fiction Film gemacht sein. James Bond Sound am Anfang und Beatles Melodien folgen in „Lucifer Sam“. „Mathilda Mother“ folgt dem Zeitgeist der psychedelischen Musik vergleichbar mit Beatles Titeln. Das trifft auch voll auf „Flaming“ zu. Man taucht in Traumwelten, wenn man sich darauf einlässt. An „Pow. R. Toc H.“ haben alle Bandmitglieder mitgearbeitet. Erst schräge Klänge, die dann doch in Pianobarmusik übergehen und wieder abdriften. „Take Up The Stethoscope“ ist E-Orgel Freestyle mit Drums. Der Gesang ist hier nur der krönende Abschluss.
bitte (Schallplatte) wenden…
Und wieder starten wir im unendlichen Weltraum mit „Interstellar Overdrive“ mit sphärischen Klängen. Das könnte von „Bilder einer Ausstellung“ (Mussorgsky) inspiriert sein. Und tatsächlich spielt eine Kunst-Ausstellung bei Erschaffung dieser LP eine Rolle, was man bereits am ausgefallenen Cover sieht. Nun kommt die Musik wieder runter. Mit „The Gnome“ folgt ein niedliches Kinderlied, das Leben eines kleinen Mannes besingt. Auch „Chapter 24“ ist eine Geschichte über Kreisläufe von Sonnenauf- und Untergang. „The Scarecrow“ ist ebenfalls eine schöne, sparsam instrumentierte Gesangsnummer.
Witzig ist diese „Bike“ Nummer mit Sprechgesang, ja gab es schon. Man kann das Rasseln der Kette und Klingeln der Glocke hören. Für die Jungs scheint es schwer bergauf zu gehen, im wörtlichen Sinn beim Radeln und auch musikalisch. Jedenfalls hatten sie ihren Spaß bei dieser LP – und ich als Hörer auch.
Fazit: Es geht nicht um politische Botschaften der späten Pink Floyd, die ich auch sehr schätze, sondern um Spaß am Experiment. Also man muss sich darauf einlassen und genießen. Je öfter man hört, desto mehr Details nimmt man wahr.















