Papercuts wurden Ende 2006 von PaleVioletteEve und Nihil zunächst als Projekt gegründet. Schon bald wuchs man zu einer eigenständigen und richtigen Band heran, als Gitarrist Konstantin schließlich das Trio vervollständigte.

Oktober 2008 wurde das Debüt „Until It Bleeds“ veröffentlicht. Schon dort zeichnete sich ab, welchen Weg sie gehen würden. Im Spätsommer wurde die EP „Soulsick“ aufgenommen. Auch wenn man von der Band bisher noch nichts gehört hat, so kann man bereits beim Opener „Headfuck“ bereits rückschließen, welche musikalischen Vorbilder hier Pate standen. PaleViolettEve’s Stimme erinnert hier stark an die großartige PJ Harvey. Musikalisch bewegt sich die mit Pianoklängen angereicherte und Gitarrenriffs versetzte Musik an die ruhigeren Stücke von NIN und dem komplexten Songaufbau von Tool. Die fragile Stimme der Sängerin zeigt hier nochmals deutlich, dass die eigenen emotionalen Konflikte verarbeitet wurden, was auch letztlich der Grund war um die Band zu gründen.


Die Texte bewegen sich wie üblich in den Bereichen Selbstzweifel, Enttäuschungen und der Selbstisolation in eigenen Gedanken und die Beschreibung der damit verbundenen Qualen – als nichts Neues im Westen.


Gespannt wartete ich also auf das in der Presseinfo angekündigte „Waltz“, dass angeblich zu einem „Tanz zwischen klassischem Gothic und aggressivem Metal“ einlädt. Aggressiver Metal stimmt, aber klassischer Gothic nicht. Man hat nicht automatisch klassischen Gothic, nur weil man eine Geige ins Spiel bringt. Walzer stimmt, aber dennoch geht der Fingerzeig ganz klar wieder an PJ Harvey. Sowohl im Geigenspiel, als auch in der Stimme der Sängerin. „Waltz“ ist aber dennoch eines der interessantesten Stücke auf der EP.


Insgesamt ist hier ein überraschend gutes Album hervorgebracht worden, was meiner Meinung nach in der Produktion noch etwas Feinschliff benötigt, sich aber vom Einheitsbrei abhebt, da es sich nicht den gänigen kommerziellen Strukturen unterordnet, sondern vielmehr seinen eigenen Weg geht.

Werbung