Nach nun 14 Jahren melden sich Orchestral Manoeuvres in the Dark (kurz: OMD) zurück. Eine lange Pause, jedoch fast gering wenn man bedenkt, dass sich die Kombo bereits 1978 zusammenfand.

Nun, für wen ist die Platte?

Natürlich für alle Fans und für alle Jüngeren die ein aktuelles Stück der Synthie Pop und New Wave Kultur haben möchten. Für jeden also, der Depeche Mode, Alphaville, Kraftwerk und andere Vertreter des Genres mag ein absoluter Tipp.

Zum Inhalt: Für die Rezension stand mir die Album Version zur Verfügung. Das orangene Cover erinnert sehr an die Plattencover aus der guten alten Zeit. Das Booklet ist jedoch leider sehr mager ausgefallen: 6 Seiten mit Credits und zwei Fotos – Schade, sehr sparsam.

Zur CD: Insgesamt macht der Sound auf der Referenzanlage einen soliden sauberen und fein ausgesteuerten Klang. Saubere Keyboardsounds und feine Bassläufe, insgesamt wirkt es auf hochwertigen Anlagen schon fast steril, aber dies ist sicherlich beabsichtigt.

Nun zu den einzelnen Stücken:

New Babies: New Toys – Sehr poppig, eingängige Melodie und erinnert einfach nur an einen Sommerhit der Achtziger, ein kraftvoller und netter Opener.

If You Want It – Kraftvoller Hall gepaart mit zarten Glockentönen und löst irgendwie das Gefühl des Vertrauens aus, scheinbar schon mal gehört, aber dennoch neu.

History Of Modern (part 1) – Herrlich, Achtziger pur, ein Sound locker vergleichbar mit den ersten Stücken von Depeche Mode – insgesamt „nett“.

History Of Modern (part 2) – Obwohl gleicher Name wie das vergehende Stück erinnert nur die feine Keyboardmelodie und der Text an den ersten Teil, insgesamt deutlich interessanter und mit mehr Tiefgang – deutlich mehr Druck!

Sometimes – Hier taucht zum ersten mal eine Opernhafte Frauenstimme auf, erinnert aber irgendwie an den Sound von Moby – Ist eben nur die Frage – Wer hat´s erfunden?

RFWK – Und noch ein mal zurück zu den Wurzeln des spezifischen Sounds der Band, das Keyboard wirkt fast quietschend, aber irgendwie passt es zusammen.

New Holy Ground – Ein dunkles Hämmern, eine gerade zu dunkle und drückende Stimmung, man vergisst jedoch nie, dass es noch Licht dort draussen gibt – Mein absoluter Lieblingstitel der Scheibe!

The Future, The Past, and Forever After – Poppig-flott und genau das richtige nach dem düsteren Titel zuvor, erinnert an Klangmalerei von Jean Michelle oder Depeche Mode – Genau das richtige für die Tanzfläche.

Sister Mary Says – Noch ein mal etwas theatralischer bei gleich gebliebenen Tempo, herrlich quietschende Synthies, das gute Stück läuft scheinbar von selbst durch die Ohren und wirkt fast nen bissel zu langweilig.

Pulse – Dieses Stück fällt doch aus der Reihe der anderen Titel, deutlich spannend, sehr interessanter Basslauf und genial abgemischt. Der Gesang wirkt gerade zu hypnotisch. Anspieltipp!

Green – Druckvoller Bass und eine nette Melodie, noch ein mal was leichtbekömmliches.

Bondage Of Fate – Noch ein mal etwas für kalte Wintertage an denen man den Schnee aufs Fensterbrett rieseln sieht und sich mit ner Tasse Kakao an schöne Augenblicke des Lebens erinnert.

The Right Side? – Zum Schluss noch einmal ein etwas mehr verspieltes Stück, das gefällt ohne aus der Rolle zu fallen.

Fazit: Insgesamt klingt das Album sehr achtziger-lastig, keine großartigen Experimente, sauberer Sound und genau das richtige für kalte Winterabende an denen man ein mal auf Zeitreise gehen möchte. Das gute Stück ist absolut sein Geld wert und versüsst so manche lange Winterstunde.

Dr. med. Stephan Wüstenhagen

Werbung
Matthias Irrgang
Von Anfang an dabei, lag mein Hauptaugenmerk zunächst vor allem auf der technischen Realisation des Magazins. Inhaltlich habe ich mich über die Jahre vom Allrounder weg, hin zu den Bereichen Konzertfotografie und Newsredaktion entwickelt. Man trifft mich regelmäßig vor den Bühnen diverser Clubs in NRW, sowie auf meinen Pflichtfestivals (M'era Luna, Amphi Festival).