Im Mittelpunkt der Modern-Metal Band Null Positiv steht Sängerin Elli Berlin, die den Tracks eine eigene Dynamik einhaucht. Zwischen Klargesang und knallharten Growls bietet dieses Album alles, was das Metalherz begehrt. Wirklich innovativ zeigen sich „Null Positiv“ bei der Wahl ihrer bevorzugten Sprache. Diese Band verbindet tiefgründige deutschsprachige Lyrics mit der Schwedischen Schule des Metals. Irgendwo zwischen „Neuer Deutscher Todeskunst“ und „Modern Metal“ zieht diese Band alle Register.
Während der Eröffnungstrack „Unvergessen“ eher unauffällig daher kommt, entfesselt der Titeltrack „Koma“ einen Flächenbrand. Die eingängige Melodie trifft auf einen unverwechselbaren Gesang, der die Zukunft des Modern Metals darstellen könnte. „Das Virus in dir“ spielt mit der Endzeit-Stimmung. Ein grandioser Text wird euch von der ersten Sekunde an fesseln und nicht mehr loslassen. Hierbei handelt es sich um einen ganz heißen Kandidaten für die Live-Setlist. Der Geheimtipp des Albums ist „Krieger“. Ein wahrer Brecher, der vor Gesellschaftskritik nur so strotzt und uns unsere Lebensweise schonungslos vor Augen führt. Etwas sperrig zeit sich der Track „Hass“. Diesem Song sollte man einige Hördurchläufe genehmigen, dann wird man mit einem echten Ohrwurm belohnt. Der Facettenreichtum dieser Band ist insbesondere bei diesem Beitrag fast mit Händen zu greifen. Verzerrte Stimmen, ungewöhnliche Riffs und eine unvorhersehbare Melodie sind die Erkennungszeichen dieses Tracks. „Monster“ macht seinem Namen alle Ehre. Groovige Gitarren, die auf eine Endzeit-Melodie treffen und mit brutalen Growls garniert werden, zeichnen diesen Beitrag aus. Absoluter Headbangig-Alarm. Fast schon episch zeigt sich „Unschlagbar“. Mit leisen Chorklängen wird die Lebensbeichte eingeleitet, eine wirklich düstere apokalyptische Atmosphäre entsteht und lässt den Zuhörer nicht mehr los. Im Refrain explodiert der Song regelrecht, „Null Positiv“ machen keine Gefangenen. Der Text gibt einen kleinen Einblick in die Zukunft dieser Welt, wenn die Gesellschaft ihren derzeitigen Kurs nicht ändern sollte. Das „Labyrinth“ sollte man sich nicht entgehen lassen. Fast schon schwerelos zeigt sich hier die Band, nur um den CD-Käufer im Refrain wieder auf den Boden der Tatsachen zu schleudern. Elli powert in diesem Track ihre Stimme bis zur Belastungsgrenze aus und verhilft somit zu einer Tiefe, wie man sie von einer Newcomer-Band nicht erwartet hätte. Beeindruckend hart zeigen sich die „Hundstage“. Der perfekte Soundtrack für Tage, an denen einfach gar nichts funktionieren will. Die nachdenkliche Nummer „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ beendet das Album mit einem Hoffnungsschimmer. Sängerin Elli beweist, dass sie auch gefühlvolle Texte rüberbringen kann. Ein wirklich grandioser Abschluss dieser CD.
Fazit: Null Positiv legen mit „Koma“ ein Brecher-Album vor. Hier bekommt man wirklich was für sein Geld. Gnadenlose Riffs, brutale Growls und echte Gefühle, mehr kann man einfach nicht erwarten. Gebt dieser Band eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen.















