Mono Inc - Viva Hades Ein bewegtes Jahr liegt hinter Mono Inc. – neben einer ausführlichen Solo- und Support-Tour für Unheilig und jeder Menge Festivalauftritten fand die Band auch noch Zeit ein neues Album zu entwerfen und in wenigen Monaten zwischen den Touren einzuspielen und zu mastern.

Das fünfte Studioalbum wurde nicht nur von alteingesessenen, sondern auch von neuen Fans heiß erwartet und eine Frage immer häufiger gestellt: Bleiben Mono Inc. sie selbst? Oder springen sie auf den Erfolgszug der großen Bands auf die sie supporteten und die ihre Musik mehr und mehr mainstreamtauglich produzieren?

Wir haben in das Viva Hades hineingehört und können vorab verraten: Mono Inc. bleiben sie selbst, und liefern bisher das beste und ausgereifteste Werk ab!

Mit Admiration Hill öffnet Viva Hades, zunächst mit kratzigem Sound, wie von einer alten Schallplatte. Die ersten Takte sind auch verhältnismäßig ruhig gehalten und lullen den Hörer beinahe ein. „Was ist denn hier bitte Mono Inc.?“ mag man sich fragen – und bekommt die Antwort 45 Sekunden später mit einsetzenden Drums und Gitarren präsentiert. Besser kann man ein Album nicht eröffnen, als in dieser herrlichen Kombination aus eingängigen Sounds, Martins markanter Stimme und Kathas herrlicher Background-Voice.

Track 2, Symphony Of Pain, dürfte den meisten bereits ein Begriff sein, wurde er ja bereits vierzehn Tage vor Release des Albums als digitale Single veröffentlicht. Ein absoluter Ohrwurm, der nicht nur in den Clubs für volle Tanzflächen sondern auch auf der anstehenden Tour für ausflippende Zuschauer sorgen dürfte.

Mit A Love That Never Dies schaltet das Album erstmal einen (musikalischen) Gang zurück. Das ruhig-getragene Stück wird von rhythmischen Drums begleitet und bietet eine kurze Verschnaufpause. Denn mit dem Titeltrack Viva Hades geht es mit einem wunderbar rockigen, beinahe hardrockigen Song weiter, der nicht nur zu ausgeprägtem Mitsingen im Refrain sondern auch zum ausgiebigen Schütteln der Haarpracht verleitet – sofern denn letztere vorhanden ist. Leider droht Martins Gesang ab und zu im Bass unterzugehen.

Nach einem etwas ruhigeren Potter’s Field wird es französisch – zumindest im Titel. Denn C’est la vie („So ist das Leben“) ist entgegen den Erwartungen die der Titel weckt, wie gewohnt in Englisch. Der Song wartet mit einem hochgradig süchtig machenden Refrain auf, der das Zeug zur hochpotenten Live-Hymne hat. Ein absoluter Ohrwurm.

Zog mit C’est la vie das Tempo wieder an, folgt nun das nächste Uptempo-Stück. Revenge weiß von den ersten Takten an zu begeistern und reisst den Hörer schnell mit seinen eingängigen Lyrics und Kathas Background-Voice mit. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Noch ein Ohrwurm!

When All Cards Are Played schaltet nicht nur einen Gang zurück sondern tritt mit volle Kraft auf die Bremse. Die melancholische Ballade wirkt hier stark deplatziert und mag sich so gar nicht in das Gesamtbild des Albums einfügen. Eindeutig der schwächste, allerdings auch mit gerade einmal 3.24min der zweitkürzeste Track auf dem Album.

Mit The Best Of You zieht das Tempo wieder etwas an und Mono Inc. präsentieren hier einen weiteren potentiellen Konzerthit, der bei vielen Passagen zum lauthals Mitsingen einlädt.

Das Album neigt sich dem Ende zu, die Zeiten von schnellen, mitreissenden Songs sind vorbei. Never Say Die ist das letzte Stück mit Gesang auf der Scheibe und gleichzeitig ein wunderschöner vorzeitiger Abschluss. Das Duett von Martin und Katha im Refrain lässt einem Schauer über den Rücken laufen. Ein weiteres Stück, auf das wir uns bei den kommenden Konzerten freuen können!

Reminiscence, zu deutsch „Erinnerung“, greift das musikalische Thema vom Opener Admiration Hill wieder auf und leitet den Hörer so aus dem Album, wie er es auch betreten hat.

Mit „Viva Hades“ haben Mono Inc. ein hervorragendes Album geschaffen, das einen Meilenstein im musikalischen Schaffen der Band darstellt. Das Konzept, eine Mischung aus bekannten Elementen und neuem Pepp, geht auf – „Viva Hades“ ist ein Top Titel und ein absoluter Pflichtkauf!

Gleichzeitig wird es die Band in Zukunft vor die Herausforderung stellen, dieses Werk noch zu toppen – aber ich bin mir sicher, dass sie es schaffen werden.

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Matthias Irrgang
Von Anfang an dabei, lag mein Hauptaugenmerk zunächst vor allem auf der technischen Realisation des Magazins. Inhaltlich habe ich mich über die Jahre vom Allrounder weg, hin zu den Bereichen Konzertfotografie und Newsredaktion entwickelt. Man trifft mich regelmäßig vor den Bühnen diverser Clubs in NRW, sowie auf meinen Pflichtfestivals (M'era Luna, Amphi Festival).