Laut Informationsbroschüre der Band kombiniert der Bandname „einen Neologismus und ein männliches Pseudonym in einem Namen“. Na schön, wäre diese Frage erstmal geklärt.
Was allerdings noch zu klären wäre, was die One-Man-Show eigentlich für Musik macht. Der erste Track „Matthew The Clown“ erinnerte mich – und das mochte ich mit Ihnen verehrte Leser teilen – daran, wie der Sänger von VNV Nation ins Mikrophon gekotzt hat. Oder kotzen würde. Und das soll auch garnicht mal negativ gemeint sein, ich finde es eher originell, dass man hinter seichten Synthieklängen solche emetische Klänge packen kann, zu denen man unter Umständen auch tanzen kann. Aber das soll ja nichts heißen, das Volk tanzt ja zu allem Möglichen.


Alex Kern aus Regensburg – Newcomer des Monats Oktober, laut Zillo. Von einschlägigen Gothicmagazinen für sein Debüt in den Himmel hochgehoben und dort angebetet. Von Ohrwürmern ist da die Rede. Hört man sich das Album an, wartet man zunächst einmal vergeblich auf das Innovative, was einen Künstler tatsächlich für den Himmel prädestiniert. Nach dem Opener (wir erinnern uns an VNV Nation?) folgt ein „The Place Above“, was zugegeben leierig aus der Box kommt. „Life Is A Show“ schafft da leider keine Abhilfe. Es ist durchaus respektables und solides Synthie-Pop Handwerk und dieser Mann versteht sein Handwerk, keine Frage. Aber leider begeht er auch den Fehler, den so ziemlich alle Synthie-Pop Bands machen: es klingt alles gleich. 100x gehört und irgendwann fällt es einem schwer das alles auseinanderzuhalten.


Herraus sticht aus diesem Album lediglich das letzte Stück „If The Dark Is Beauty“ was mit einem romantisch anmutendem Piano beginnt und in einem regelrechtem Synthie-Pop Infero endet. Was noch folgt ist ein Hidden-Track, der anders als die anderen härter klingt und doch noch für das Album einen runden Abschluss findet.


Alles in allem ist es sicherlich für Freunde der Synthesizer eine Perle. Für alle anderen weiß ich nicht, ob man sich daran in ein paar Wochen, wenn die Platte aus den DAC wieder raus ist, erinnern wird. Dafür gibt es einfach zu viele seiner Sorte.

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