mothership led zeppelinWeihnachtszeit heißt Best Of Zeit, denn passend zum Fest bringen viele Bands gerne noch einmal eine Sammlung ihrer bereits produzierten Songs heraus, um den Umsatz noch mal anzukurbeln. Dies tun auch Led Zeppelin mit der Neuauflage des Best Of Albums Mothership.

Artwork: Das Doppelalbum kommt im schönen und flachen Digipack daher. Allerdings ist die Verklebung doch sehr schwach und so ist mir bereits beim Herausholen der ersten CD ein Teil der Tasche abgerissen. Im Booklet gibt es wie bei den anderen Alben der Remaster Serie ein paar nette Hintergrundinfos zu den Songs und die Credits.

Tonqualität: Sämtliche Songs wurden 2014/2015 noch einmal komplett remastert. Bereits die 2007er Version des Albums war durch das Remastern beeindruckend. Auch die aktuelle Version klingt wie frisch aus dem Studio, aber im Vergleich zu vorherigen nicht mehr bahnbrechend. Na ja, bis auf ein paar Songs, die doch etwas anders und abgefahrener klingen. Hier lohnt es sich wirklich, genau hinzuhören.

Musik: Aufgrund der Fülle der Songs gehe ich nur auf einige wenige auserlesene ein. Die erste CD beginnt mit „Good Times Bad Times“ – einem Klassiker, der für mich eine entspannte Mischung aus Bluesrock und Hippie Sound darstellt. Absoluter Anspieltipp ist hier der „Immigrant Song“. Nicht nur nach dem coolen Feature des Songs in Jack Blacks School Of Rock ist der Titel ein Kracher. Das markante Kreischen wurde oft versucht zu kopieren, doch nur in diesem Led Zeppelin Lied passt es einfach perfekt. Den perfekten Abschluss dieser CD bildet „Stairway To Heaven“. Ich denke, dieses Lied verbindet jeder Musikliebhaber mit der Band. Ich erinnere mich noch gerne, wie ich  als kleiner Junge vor dem knisternden Plattenspieler saß und gespannt diesem Titel lauschte. Gerade bei diesem Lied macht es Spaß, ganz still jedem Geräusch zuzuhören. Es scheint, als hätte Robert Plant sogar jeden Atemzug perfekt in das Lied eingebaut.

Auch die zweite CD hat es in sich. Beim gemütlichen Hören ist mir hier vor allem Titel 4 „No Quarter“ aufgefallen. Bei den meisten Songs dachte ich, sie seien einfach nur noch mal entstaubt worden. Doch gerade dieses Lied hat im Vergleich zu der 2007er Version, die ich kenne, noch mal unheimlich an Tiefe gewonnen. Hier lohnt sich das genaue Hinhören wirklich mal richtig. Es hört sich noch grooviger und verspielter an – wow. Ein absoluter Kracher auf dieser CD ist Song 7 „Kashmir“. Nein, diese Nummer hat Puff Daddy nicht für den Godzilla Soundtrack geschrieben – diese Brachialgewalt des Rock stammt von Led Zeppelin. Die herrlich kreischenden Streicher im Hintergrund und ein Jimmy Page in Hochform an der Gitarre machen dieses Stück zum Weltkulturerbe für Musikfans. Mein persönlicher Favorit des kompletten Best Of Albums kommt fast zum Schluss. „Achilles Last Stand“ ist ein Mammutstück des Rocks, was Elemente des Artrock beinhaltet. Ein komplexer Rhythmus, auf den man sich wirklich konzentrieren muss, brillanten Gesang und der Wechsel zwischen kurzen und langgezogen Gitarrenriffs. Hier kommt man als Metaller wirklich auf seine Kosten und merkt, wo die Ursprünge des modernen Metals wirklich herkommen.

Für die anderen Songs sollte man sich wirklich Zeit nehmen, denn hier hört man ein Stück Geschichte.

Fazit: An Led Zeppelin kommt kein Rockfan vorbei und wer das Best Of Album Mothership Earth noch nicht hat, sollte es sich wirklich zulegen bzw. unter den Weihnachtsbaum legen lassen. Der Hörer bekommt zwei CDs randvoll mit Rockkrachern der Band aus mehreren Jahrzehnten. Wer bereits die meisten Led Zeppelin Alben oder die 2007er Version des Albums hat, für den lohnt sich die Neuanschaffung nicht unbedingt.

Werbung