Kumpelbasis kommen, wie es sich für eine echte Punkband gehört, natürlich aus Berlin und treiben dort seit inzwischen elf Jahren ihr Unwesen.


Ausserhalb unserer schönen Hauptstadt erfreuen sich die Kumpels eigenen Angaben zu Folge nicht allzu grosser Bekanntheit. Dass sich dies mit ihrer zweiten Veröffentlichung „Der Luxus unter wilden Tieren“ endlich ändern wird, darf man sowohl Band als auch Freunden guter deutscher Punkmusik gleichermassen wünschen.


Denn das insgesamt 14 Titel umfassende Werk überzeugt nicht nur bereits beim ersten Hören auf ganzer Linie, sondern überrascht auch noch bei jedem weiteren Durchgang mit einer neuen Finesse, die einem zuvor noch nicht ins Ohr gekrochen ist.


Die Befürchtung, dass sich Toxic Steves rotzig, rauher Gesang auf Dauer vielleicht als anstrengend entpuppen könnte, erweist sich schnell als unbegründet. Die leichte Monotonie der Stimmfarbe verleiht dem Sound von Kumpelbasis Charakter und wird zudem durch musikalische Experimentierfreude aufgefangen.
So verschmelzen Kumpelbasis klassischen Punkrock mit Ska-, Reggae- und Worldbeatklängen zu einem gelungene Gesamtkunstwerk, dass zum Feiern und Mitsingen einlädt.


Einen Lieblingssong auszumachen fällt schwer, jeder Titel steht für sich und hat seinen eigenen Charme. Und doch endet die Reise in die Welt von Kumpelbasis mit einem ganz besonderen Schmankerl – einer lässigen Coverversion der Slime Nummer „Albtraum“.


Und an dieser Stelle fällt bei manch einem doch der Groschen, wo er über diese Band schonmal gestolpert ist. Denn dieser Song findet sich neben dem Slime Tribut Sampler, auch auf „Aggropop Now“, dem sozusagen weltbesten Szene-Sampler der Welt, präsentiert von der legendären Terrorgruppe, wieder.



Fazit:
Warum sich die Musiker mit der Veröffentlichung ihres zweiten Silberling gut neun Jahre Zeit gelassen haben, bleibt offen. Zumal es gerüchtehalber gerade mal einen Tag in Anspruch genommen haben soll, den einen oder anderen Song aus dem Hut zu zaubern.
Dennoch hat sich die Wartezeit mehr als bezahlt gemacht. Kumpelbasis präsentieren uns ein rund um stimmiges Album, das Spass macht zu hören und definitiv keine Langeweile aufkommen lässt. Bleibt zum Schluss nur zu hoffen, dass das dritte Werk nicht wieder eine knappe Dekade auf sich warten lässt ….

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