Im Mittelalterbereich gehören In Extremo längst zu den größten Bands, die dieses Genre jemals hervorgebracht hat. Mit der Kompilation „40 wahre Lieder“ wirft man einen Blick zurück. Genug interessante Geschichten gibt es zu erzählen. Sei es das legendäre Jubiläumsfestival auf der Loreley, das sich auf der Bonus-DVD befindet oder die letzten Veröffentlichungen dieser Band, die alle eine hohe Chartplatzierung vorweisen konnten.
Chronologisch sind die beiden CDs geordnet. Da hier eine Track-by-Track Besprechung wenig Sinn ergeben würde, wird im Fall von „40 wahre Lieder“ ein Resümee gezogen. Aus den Anfängen der Bandgeschichte finden sich die Titel „Neunerle“ oder „Villeman og Magnhild“, beides Stücke, die ihre Feuertaufen auf den kleinsten Mittelalter-Bühnen der Republik feiern durften. Ziemlich früh verschrieb man sich eher der harten Rockmusik und kombinierte dieses Genre mit mittelalterlichen Sagen und Klängen. So begann die Ära des Mittelalterrocks, die sich bis zum heutigen Tage immer weiterentwickelt. Mit Erscheinen des Albums „Verehrt und angespien“ konnte die Berliner Band endlich ihren Durchbruch feiern. Der „Spielmannsfluch“ gehört einfach zum festen Bühnenprogramm. Bis zum Album „Mein rasend Herz“ erstreckt sich die erste CD. Hier werden insbesondere Fans der ersten Stunde Freudentränen in den Augen haben. Etwas moderner zeigt sich die zweite CD und spinnt den roten Faden mit „Sängerkrieg“ fort. Das erste Album, das eine unglaubliche Platzierung in den deutschen Charts schaffte und den Aufstieg dieser Band weiter vorantrieb. Von diesem Zeitpunkt wurden „In Extremo“ bei den großen Festivals als Headliner unter Vertrag genommen und überzeugten auch die letzten Kritiker. „Sterneneisen“ war nie einfaches Werk. Hier wurde der neue Weg der Band manifestiert und zeitgleich die Wurzeln betont. Sicher keine leichte Übung, aber auch diesen Spagat schafften „In Extremo“ mit Bravour. Das Album „Kunstraub“ wurde nicht von allen Supportern gefeiert, jedoch markiert auch diese CD einen wichtigen Meilenstein in der Band-Historie und kann mit „Feuertaufe“ einen echten Everblack für sich beanspruchen. Nach einer kreativen Pause erblickte schließlich „Quid pro Quo“ das Licht der Welt. Sehnsüchtig erwartet, erfüllten sich alle Erwartungen und so schoss auch diese Veröffentlichung weit nach oben in die Charts. Und was gibt es schöneres, als bei „Sternhagelvoll“ mit seinen Freunden den Abend ausklingen zu lassen?
In Extremo – 40 wahre Lieder – Fazit
In Extremo laden zu einer großen und ungewöhnlichen Werksschau. Neben den bekannten Tracks, bekommt der geneigte CD-Käufer eine DVD geboten, die neben den Shows auf der Loreley auch die legendäre Schiffsfahrt samt Akustik-Gig enthält. Damit man sich die Geschichte dieser einzigartigen Band auch bildlich vorstellen kann, gibt es neben zahlreichen Fotographien auch die Dokumentation „Verehrt und angespien“, die vom WDR produziert wurde und sich nun in diesem Package wiederfindet.
Für Fans der ersten Stunde eine Zeitreise, für die Jüngeren eine spannende Entdeckungstour. Was will man mehr?