„Es werde Licht“ haben die Mittelalterrocker von Ignis Fatuu ihr erstes Fullsize Album getauft und tatsächlich scheint mit den fränkisch/nordbayrischen Spielleuten ein neues und vorallem vielversprechendes Licht am bereits gut beleuchteten Genre-Himmel aufgegangen zu sein.
Dabei erhebt die Band rund um Sänger und Gitarrist Alexander keinesfalls den Anspruch das Rad hier neu erfunden zu haben, vielmehr setzen Ignis Fatuu auf altbewährte Zutaten wie mittelalterliche Instrumentierung in Form von Dudelsack, Drehleier und Schalmeien, gepaart mit rockenden Gitarren, folkloristischen Elementen, einer kraftvollen männlichen Stimme und teiweise leider sehr klischeeschwangeren Texten.
Doch abgesehen von der stellenweise etwas schwerfällig wirkenden Lyrik wissen die insgesamt 13 Songs durch die Bank weg zu überzeugen. Flotte Melodien und eingängige Refrains laden ohne Umschweife zum tanzen und feiern ein und stehen stellvertretend für den betont optimistischen Charakter des Silberlings, der sich wie der berühmte rote Faden konsequent durch das ganze Album zieht. Kurze Ausflüge in ernstere Gefilde werden da im bunten Mix aus Dudelsack und Flötenklängen zur reinen Nebensache und dienen lediglich zum kurzen Atem holen, bevor es im nächsten Moment wieder schwungvoll weitergeht.
Gesangliche Unterstützung erhält Frontmann Alexander bisweilen durch Backgroundsängerin Irene, die sich im übrigen für allerlei Flöten, Schalmeien, sowie den Dudelsack verantwortlich zeigt. Allerdings kann diese stimmtechnisch nicht so ganz mit ihrem männlichen Gegenpart mithalten und so erweist es sich als wohldurchdacht, dass Irenes Parts eher sekundärer Natur sind.
Trotz einiger Abstriche, die vorallem im lyrischen Bereich zu finden sind, liefern Ignis Fatuu mit „Es werde Licht“ ein mehr als beachtliches Werk ab, das beim Hören jede Menge Spaß bereitet und sich keinesfalls hinter dem Schaffen der üblichen Verdächtigen im Mittelalterrock-Genre verstecken muss. Fans der Band beschwören, dass sich der wahre Charme der Spielleute erst bei ihren Livetritten richtig entfaltet und das will man angesichts der hier vertretenen schwungvollen Feierhymnen gerne glauben.















