Im September 2025 ist das neue Album „Innern“ von der deutschen Black Metal Band Der Weg einer Freiheit über Season of Mist erschienen. Mit dem Album taucht die Gruppe noch tiefer in den Abgrund ein. Produziert, gemischt und gemastert von Kamprad in seinem eigenen Studio, ist das Album ein intensiv fokussiertes Werk.

Emotionen in vielen Varianten

„Eos“, die erste Single des Albums, stellt Krieg und Erneuerung gegenüber und entwirft das Bild einer posthumanen Erde, die durch Opfer befruchtet und von der Natur zurückerobert wird. „Marter“ folgt als eindringliche Darstellung innerer Qualen und emotionaler Befreiung – Leid nicht nur als Quelle der Pein, sondern auch als Weg zur Transzendenz zu sehen oder sehen zu können.

© Der Weg einer Freiheit - Innern
© Der Weg einer Freiheit Innern

„Xibalba“, bedeutet in den Maya-Sprachen „Ort der Angst“ und bezeichnet in dieser Kultur die neunstufige Unterwelt, konfrontiert uns anschließend mit den Mechanismen der Angst – Medien, Propaganda und spiritueller Zersplitterung – und ruft zu einer Rückkehr zu unserer kollektiven Essenz durch Selbstreflexion und Klarheit auf.

Und mit „Forlorn“ liefert die Band ihr bisher verletzlichstes Statement ab: eine zarte Bitte um emotionalen Schutz, gesungen auf Englisch, um ihre universelle Bedeutung zu unterstreichen.

Das Album markiert außerdem das Studiodebüt von Bassist Alan Noruspur, dessen Präsenz dem Sound der Band eine neue emotionale und persönliche Tiefe verleiht.

Erst kürzlich habe ich von Xibalba als Maya-Version der Unterwelt gehört. Mich erschloss sich der Text nicht so ganz und die Namensgebung des Tracks. Bis ich mich ein bisschen mehr beschäftigt mit dem Begriff. Dann ergab es auf jeden Fall deutlich mehr Sinn als vorher.

Abwechslungsreichtum in 6 Songs und knapp 45 Minuten

Die Würzburger zählen seit einigen Jahren zu den wenigen Bands, die ich aus dem Black Metal Bereich hören kann und mag. Die meisten finde ich einfach nur wenig interessant für mich. Wahrlich, es gibt die Leute, die sagen, es sei kein Black Metal. So what? Dann halt nicht.

Nach „Noktvrn“ ist es ein weiteres Album, was für mich erstaunlich gut funktioniert. Die seichten Melodien, das Brachialität des Ganzen, die Texte. Überraschende Momente gibt es in Form von Klargesang in zwei Songs. Einmal in Deutsch, einmal im einzigen englischsprachigen Stück.

Nach dem Album ist vor dem Album. Denn es wirkt sicherlich noch einige Zeit nach und arbeitet in einem. Die Texte sind keine leichten, aber nötig. Diese werden durch die Musik gestützt. Emotional und bewegend.

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