Gotthard - #13 Die Schweizer True-Metaler von Gotthard hauen in diesen Tagen ihr 13.(!) Album raus. Ihren Stil treu geblieben sind die Eidgenossen über die ganzen Jahre. Man darf also gespannt sein, wie sich der typische Gotthard Sound im Jahre 2020 klingen wird.

„Bad News“ prescht direkt nach vorn. Eine Highspeed-Tempo-Nummer, die stellvertretend für das gesamte Album stehen könnte. So kraftvoll hat man die Schweizer Herren in den letzten Jahren selten erlebt. Mit „Every time I Die” wird die musikalische DNA dieser Band noch weiter betont. Klargesang und fast epische Songverläufe kennzeichnen diesen Beitrag. Mit diesem Song ist man für jede Party gut gewappnet. Experimentell zeigt sich Gotthard mit “Missteria”. Irgendwo zwischen Alpen-Romantik und orientalischen Einflüssen findet man eine Basis, die man in dieser Form nur selten zu Gehör bekommt. Etwas ungewohnt, aber vielleicht deshalb ein absoluter Geheimtipp. Freunde des klassischen Heavy Metals kommen bei “10.000 Faces” auf ihre Kosen. Satte Riffs und ein eingänglicher Refrain sorgen neben der verzerrten Stimme für ein typisches Konzezrtfeeling. Hier darf Vollgas gegeben werden. Wenn wir schon beim althergebrachten Metal sind, darf eine Ballade natürlich nicht fehlen. Um dieses Klischee nicht zu 100% zu erfüllen, haben Gotthard mit “S.O.S” eine Abba-Coverversion aufgenommen. Zwar nah am Original, aber durch die Attitüde dieser Band kommt dieser Beitrag mehr als nur eine platte Neuinterpretation rüber. “Better than Love” kommt etwas unauffällig daher, was aufgrund der hohen Qualität der Vorgänger aber keine Schmälerung darstellen soll. Deutlich besser kommt “ No time to Cry” an. Ein knackiges Riff, eine hymnische Melodie und viel Herzblut kennzeichnen ein Highlight dieser CD. Ruhig wird es im Anschluss mit “I can say I´m Sorry”. Diese Lebenseichte kratzt zwar hart an der Grenze zum Kitsch, schafft die Kehrwende allerdings noch und ist daher ein gut gelungener, nachdenklicher Track, der bedenkenlos konsumiert werden darf. “Rescue Me” sorgt mit verzerrten Gitarren am Schluss für das passende Ende dieser CD.

Fazit: Gotthard bleiben auch Anno 2020 ihrem Stil treu. Ein paar kleinere Spielereien erlaubt man sich zwar, aber im Großen und Ganzen sind die Trademarks gut hörbar. Der CD-Käufer bekommt genau das, was erwartet wird: Wuchtiger Metal, der immer melodisch ist und sich durch den Mitsingfaktor in die Gehörgänge schleicht.

Werbung