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Nur ein Jahr nach Veröffentlichung von „Drachentanz Live“ melden sich Feuerschwanz mit ihrem aktuellen Album „Metvernichter“ zurück. Ein Titel, der bei den schrägen Mittelalterbarden zweifelsfrei Programm sein dürfte. Denn dass im Rahmen der Albumproduktion, insbesondere während des Songwritingprozesses, auch die eine oder andere Flasche Met vernichtet wurde, drängt sich einem unweigerlich beim Verfolgen der humorig tabulosen Texte der mittelalterlichen Comedy-Truppe auf.


So singen Feuerschwanz, auch bekannt als des Hauptmanns geiler Haufen, nicht wie andere Genrebands über tragische Herz-Schmerz-Schnulzen, oder die Abenteuer tapferer Ritter, sondern lieber über Verhaltensregeln während einer Pandemie (wie zeitgemäß), oder aber das Liebesspiel übergewichtiger Trolle.


Auch wenn man sich als Feuerschwanz-Neuling wohl erstmal an die Bandphilosphie mit dem Schwerpunkt auf leicht schlüpfriger Mittelalter-Comedy gewöhnen muss, geht das Konzept der sechs Metvernichter aus dem schönen Bayernlande schlussendlich doch auf. Und das nicht zuletzt, weil Feuerschwanz bei aller Liebe für die humorvollen Seiten des Lebens spätestens bei der musikalischen Interpretation keine halben bzw. schrägen Sachen mehr machen, sondern mit abwechslungsreichem und professionell eingespieltem Songmaterial zu überzeugen wissen.


Nachdem der Silberling mit einer kurzen gesprochenen „Es war einmal …“-Einleitung, die einen schonmal mental auf das musikalische Gesamtkonzept von Feuerschwanz vorbereiten soll, eröffnet wird, geht es Schlag auf Schlag mit insgesamt 15 flotten Songs weiter, die zum Feiern, Tanzen, Mitgröhlen und auch schonmal zum bedächtigen Mitschunkeln einladen. Mittelalterlich folkige Melodien, werden durch laute Dudelsackklänge und brachiale Gitarrenwände aufgepeppt und zwischendurch versteckt sich sogar mal ein kleiner Ska-Rhythmus in dem musikalischen Potpourrie.

Perfekt untermauert werden die Songs durch den ausdrucksstarken Sprechgesang des Hauptmanns Feuerschwanz, der stellenweise verblüffend an die Stimme von Bela B. erinnert.


Fazit:

Bei Feuerschwanz macht einfach das Gesamtbild den Charme der Band aus. Die Texte allein betrachtet, würden wohl etwas schwachbrüstig daher kommen, aber in Kombination mit mittelalterlichem Sound und eingängigen Mitgröhlrefrains, offenbaren sie sich als das Erfolgsrezept schlechthin von Feuerschwanz. Und mit diesem Konzept greifen Feuerschwanz den Grundgedanken der mittelalterlichen Spielleute von anno dazumal, deren Musik ja auch schwerpunktmäßig als Unterhaltungsprogramm gedacht war, vermutlich wesentlich besser auf, als die meisten ihrer neuzeitlichen Kollegen.

Wer das mittelalterliche „Wein, Weib und Gesang“-Comedy Programm von Feuerschwanz auch mal live erleben möchte, hat in diesem Jahr noch zahlreiche Möglichkeiten dazu.





Hier die Termine:

18.9.09 Kronach Struwwelpeter – Release Konzert Metvernichter
25.9.09 Ingolstadt Paradox
26.9.09 Affalter Linde


15.10.09 Nürnberg 15.10. bis 31.10. auf Tour mit Saltatio Mortis!
15.10.09 – Nürnberg Hirsch
16.10.09 – Erfurt Club Centrum
17.10.09 – Berlin Kesselhaus
23.10.09 – München Backstage
24.10.09 – A-Wien Szene
29.10.09 – Saarbrücken Roxy
30.10.09 – Karlsruhe Substage
31.10.09 – CH-Pratteln Z7
21.11.09 – Stuttgart LKA
11.12.09 – Coesfeld Fabrik Coesfeld

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