Mittlerweile ist es Herbst, die Festivalsaison ist vorbei, Konzerte gibt es nur noch in Hallen und die Tage werden kürzer. Dazu kommt, dass Weihnachten vor der Tür steht. Also der perfekte Zeitpunkt sich auf das Sofa und zu setzen und ein spannendes Buch anzuschauen.
Das habe ich nun für euch getan.
Back Sun von Søren Solkær ist ein Fotobuch der Reise des dänischen Topfotografen durch Europa bei der er den Staren folgte.
Von Außen macht das Buch in seinem Stoffeinband schon mal einen sehr hochwertigen Eindruck. Auch der Druck des Titels, Authors und vor allem der Stare auf dem Cover ist sehr gelungen. Im Inneren gibt es ab der ersten Seite phantastische Fotos. Der Fotograf ist vor allem von den abstrakten Formationen der großen Vogelgruppen fasziniert. Dazu schreibt er natürlich auch, wo er die Bilder gemacht hat. Hier wechselt man zwischen unter anderem Dänemark, Deutschland, Holland und Italien (Rom). Ich hatte diesen Sommer das Glück Søren auf dem Kopenhagener Fotofestival zu hören. Hier erklärte er, dass diese Formationen zum Schutz vor großen Raubvögeln dienen. Normalerweise sehen diese Formationen wie große langweilige Wolken aus, doch wenn Gefahr in Form eines Raubvogels von außen Droht, entstehen diese tollen Formen. Er kannte diese Formen seit seiner Kindheit und war er so fasziniert, dass er sich entschloss eine eine Fotoserie zu machen und diese in einem Buch zu verweisen.
Viele Strukturen im Buch haben eindeutige Formen andere gleichen eher einem Rorschachtest bei dem man seiner Phantasie freien Lauf lassen kann.
In der Mitte gibt es dann sehr krasse Nahaufnahmen der Vögel. Als Fotograf bin ich vor allem von der technischen Qualität fasziniert.
Ich hatte als Rezensionsexemplar die englische Version des Buches, es gibt auch eine dänische Originalversion. Nun fragt man sich warum zwei verschiedene Sprachen. In der Mitte des Buchs gibt es einen spannenden, tiefsinnigen Text des Authors Ib Michael über Søren und Black Sun. Danach gibt es noch den Sørens spannenden Lebenslauf, den wir natürlich alle seit meiner letzten Buchrezension auswendig können.
Dann geht es endlich wieder mit Bildern weiter. Hier finde ich beim Blättern besonders spannend, dass manchmal die Vogelgruppen ohne Landschaft zu sehen sind und manchmal bindet der Fotograf einfach die Landschaft als Stilmittel mit ein. Wirklich faszinierend und beeindruckend, was er für ein gutes Auge für Komposition hat. Besonders wenn man bedenkt, dass man die Formationen der Vögel eben nicht vorhersagen kann, oder vielleicht doch? Bei ein paar Bildern dienen auch Mond und auch Wolken als Hintergrund und Kompositionsmittel.
Gegen Ende des Buches auf den Seiten 145-148 habe ich das Gefühl ein mal hinter die Kulissen blicken zu können. Hier gibt es nämlich Fotoserien eines Motivs, die jeweils auf 42 Aufnahmen bestehen. Sehr spannend, was mir Zeit gibt mich beinahe meditativ in dieses Buch zu vertiefen.
Fazit: Alles in allem bekommt man ein extrem hochwertiges Fotobuch zu einem spannenden Thema. Das Buch lädt sowohl ein etwas schneller durchzublättern aber auch dazu sich meditativ in einzelne Bilder zu vertiefen. Es spiegelt die Vergänglichkeit der Natur und des Augenblicks wieder und macht einfach Lust auch mal wieder zu verreisen.














