Die düstere Welt des Darknets
In „Dunkles Netz“ von Andreas Franz und Daniel Holbe wird die düstere Welt des Darknets beleuchtet. Das Buch thematisiert unter anderem Cybergrooming, Online-Kriminellen-Netzwerke und die Herausforderungen undurchsichtiger Ermittlungen.
Der 25. Kriminalroman über die entschlossene Frankfurter Kommissarin Julia Durant konfrontiert sie mit den abgründigsten Facetten des Verbrechens und fordert sie bis an ihre Grenzen. Der spannende Fall dreht sich um den Mord an einem Naturforscher, der augenscheinlich eine makellose Vergangenheit hat. Doch in seiner Wohnung fehlt ein Großteil seiner technischen Ausrüstung, was auf einen möglichen Einbruch hindeutet.
Ein Zufallsfund bringt die Ermittlungen voran: Eine der Vogelbeobachtungskameras des Opfers, die mit einem externen Server verbunden ist, hat einen sexuellen Übergriff auf eine Minderjährige aufgezeichnet. Kurz darauf wird ein weiterer Toter gefunden, ein prominenter Politiker, dessen Handy und Computer ebenfalls verschwunden sind. Beide Fälle scheinen Hinweise auf ein Pädophilen-Netzwerk zu liefern.
Julia Durants schwierige Ermittlungen
Trotz der vielversprechenden Spuren gestaltet sich die Ermittlung als äußerst schwierig. Julia Durant sieht sich mit rechtlichen Hürden und bürokratischen Fallstricken konfrontiert. Als schließlich eine Schülerin als vermisst gemeldet wird, sieht sie sich gezwungen, eine unheilige Allianz einzugehen, um den Ermittlungen voranzutreiben.
Dieser Band setzt nicht ausschließlich auf Spannung, sondern offenbart sich auch nach und nach. Erst muss jedes Puzzleteil gesucht und vernünftig verknüpft werden. Daraus ergeben sich verschiedene Handlungsstränge, die zusammenlaufen könnten, aber nicht zwingend müssen.
Auch die Protagonistin entwickelt sich weiter. Julia Durant ist Quasi-Mutter und muss sich in dieser Rolle erst einmal zurechtfinden. Ihre Unsicherheiten kommen zum Vorschein und lassen die toughe Ermittlerin etwas zerbrechlich wirken. Was eine angenehme Facette von ihr ist und in anderen Romanen, in immer anderen Kontexten auch schon passiert ist.
Die Ermittlungen und die geschilderten Verbrechen spiegeln den Puls der Zeit wider. Daniel Holbe, der die erfolgreiche Krimi-Reihe von Andreas Franz fortführt, begeistert Leser mit seiner Detailtreue und packenden Erzählweise. Kommissarin Julia Durant, eine Kultfigur, die seit den späten 90er Jahren in der Kriminalliteratur vertreten ist, bleibt eine feste Größe in der deutschen Krimiszene. Auch in diesem Band gibt es genug für spannende Lesestunden.
Ein packender Kriminalroman
Dieser Band gefällt mir insgesamt wieder gut und hat Spaß gemacht zu lesen.
