© Carcass - Torn Arteries
© Carcass Torn Arteries

Carcass sind schon immer eine kompromisslose Band, die Grind und Death Metal fabrizieren. Und das schon seit über dreißig Jahren. Im Dezember 2019 erschien die erste Single „Under The Scalpel Blade“ – das erste Lebenszeichen seit fünf Jahren. Danach folgte eine 4-Song-EP namens „Despicable“ im Oktober 2020. Im September 2021 erschien „Torn Arteries“, dessen Titel auf eine alte Demo aus den 1980ern zurückgeht.

Das Album-Artwork stammt vom Künstler Zbigniew Bielak, welches Gemüse zeigt, das verwest, verrottet. Dies ist beeinflusst worden vom japanischen Kusôzu, einer Kunstform, die übersetzt „painting of the nine stages of a decaying corpse“ bedeutet. Also, die visuelle Darstellung verschiedener Verwesungsstufen.

Außerdem ist es ungewöhnlich hell für eine Band aus diesem Genre und auch unbekanntes Terrain für Sänger und Bassist Jeff Walker. Er beschreibt als sehr rein, weiß, was wir vorher noch nie gemacht haben.“

Klar, auf die Lyrics wäre ich gespannt gewesen. Das Problem bei Carcass, dass sie damit nicht direkt herausrücken, sondern einem dazu bringen wollen ein Puzzle zu lösen. Aber letzten Endes doch nicht die ursprüngliche Bedeutung des Songs erfahren. Das kann man gut finden oder nicht. Ich mag das nicht so. Denn das macht es auch einfach zu sagen, dass hinter den Texten nichts hinter steckt, sondern die Hörerschaft wie blöde sucht, wo nichts ist. Deswegen ist es mir lieber, wenn es nachgereicht wird, direkt geklärt wird, wie der Standpunkt ist et cetera. Das kann man sicherlich respektieren, ich muss es allerdings nicht gut finden. Es hätte ja auch seine Berechtigung, wenn es nur die ein oder andere „Hommage“ an wem auch immer wäre. Gibt sicherlich Bands, die sich schon daran versucht haben, Konzeptalben um „Verbrechen“ zu stricken. Gory Lyrics passen da, je nach Gusto, gut dazu.

Insgesamt kann ich musikalisch aktuell nicht so viel mit dieser Platte anfangen und werde nicht warm damit. Vielleicht nicht in Death Metal-Laune, vielleicht nicht in Carcass-Laune. An „Heartwork“ reicht es nicht heran, obwohl die Gitarrenarbeit und der Gesang erkennbar sind. Bleibt damit auf Höhe der EP, die Ende letzten Jahres erschien.

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