Seit über 2 Jahren sind die Tanzflächenfüller „Blau“ und „3,14“ aus den Clubs nicht mehr wegzudenken.
Suchte man bisher nach weiteren Stücken der Urheber, einem Soloprojekt namens Auto Aggression, so stieß man auf… nichts.
Nun endlich ist es soweit, und auch wenn die meisten angesichts der Popularität der genannten Tracks Probleme damit haben werden, Autoaggression als „Newcomer“ zu bezeichnen, so legt Lukas Schneider, der Mastermind hinter dem Pseudonym Autoaggression, nun sein Debütalbum vor – Geräuschinformatik.
Bereits auf der Septic V Compilation konnte man einen Ausblick auf das neue Werk erhaschen, denn mit „Das Nyquist Theorem“ steuerte Autoaggression einen Beitrag bei. Doch wer erwartet, dass Geräuschinformatik einem bekannten Trott verfallen sei und somit leichtverdauliche Kost liefern würde, die sich anstandslos in den vorhandenen elektronischen Einheitsbrei einreiht, wird hier eines anderen belehrt.
Mit „IIR Filter 3“, einem leicht technoid angehauchten, eher ruhig-chilligen Stück, eröffnet Autoaggression eine abwechslungsreiche und experimentelle Reise von knapp 55 Minuten Länge.
Neben der Album Version von „3,14“ und eines neuen „Blau„-Mix´ liefert Geräuschinformatik gut gemischte Kost, denn skurril-fragile Klangkonstrukte wie in „Aufwärtsrosten„, welche einer irrealen Traumreise im Cyberspace gleichen, wechseln sich mit potentiellen Clubhits wie „Tempel 3“, einem sehr eingängigen Stück, welches vor allem von Anhängern des Rhythm & Noise mit Begeisterung aufgenommen werden dürfte, und experimentellen Parts ab, deren Vertreter wohl „Balken und Schwarz-Weiss-Kontraste“ heisst und eine verstörende Mischung aus verzerrten Sprachsamples und Klaviergeklimper, begleitet von seichten Beats, beinhaltet.
Geräuschinformatik ist in jeder Hinsicht ein Must-Have für Fans dieser Musikrichtung, und ist ein würdiges Debüt für Lukas Schneider, der in Zukunft hoffentlich regelmäßiger von sich hören lässt und weiterhin genauso innovative und qualitativ hochwertige Werke veröffentlicht.
