Das schweizer Quartett stellen, nachdem sie bereits im Dezember ihre Singleauskopplung „Cosmic Trip“ veröffentlicht haben, nun ihr Album „Thirteen Lost Souls“ vor. Ob die positiven Pressemeldungen das halten, was sie versprechen, dem soll hier auf den Zahn gefühlt werden.
In Erwartung eines gothicschen Opus Dei in den CD Spieler zu legen, ist man zunächst doch erstmal überrascht, dass klare Gitarrenklänge durch die Boxen schallen. Die Band legt wohl absichtlich einen Gang zurück und besinnt sich auf die Komposition von ruhigen, im alten Stil von The Verve produzierten Songs. Allerlei eingestreute Naturgeräuschen verleiht dem ganzen das Gefühl eines Soundtracks eines melancholisch-verregneten Herbsttages, in dem man sich alle möglichen Gedanken über seine Existenz machen kann. Und das wiederum trifft die Intention der Band, deren Texte vom Hoffnungslosen und dem Verlorensein handeln.
Die gesanglichen Qualitäten des Sängers können in der typisch nasalen Aussprache der Briten eingeordnet werden, was anfangs vielleicht noch interessant anzuhören ist. Es verliert im Laufe der knapp 55-minütigen Spielzeit des zweiten Albums der seit 2001 aktiven Band jedoch seinen Reiz. Es gibt keinen richtigen Ausbruch, auf den man sehnlichst hinsteuert, ein großes Manko des professionell produzierten Albums. Dennoch sind Paralellen zu Billy Corgan nicht zu verleugnen.
Das Alternative-Album pendelt sich zwischen Schwermut und Depression ein und das kann bei einer fast einstündigen Laufzeit einfach zu viel sein. Für Freunde der alternativen Szene mit richtig schweren Tönen, die mit den oben genannten The Verve was anfangen können, sicherlich eine Bereicherung im CD Regal. Alle anderen, die es etwas poppiger und flotter mögen, ist ein vorherriges Reinören unbedingt empfehlenswert.
Autor: Eniz