Hinter dem Namen Charlett Schwarz verbirgt sich nicht wie man zunächst vermuten könnte nur eine einzelne Dame. Nein, Charlett Schwarz sind eine komplette Band aus dem schönen Mainz.

Zwar wurde von Sängerin und Songwriterin Veyna Muhr der Grundstein zu Charlett Schwarz sozusagen im Alleingang gelegt, doch schnell fanden sich in Gitarrist Alex, der eigentlich im Metal und Alternativbereich zu Hause ist, und Keyboarder Marc die geeigneten Mitstreiter. Schliesslich gesellten sich noch die Violinistin Lestaria, bekannt durch die Avantgarde-Band Adversus, sowie David, seines Zeichens der Toningenieur, der sich für die Albumaufnahmen verantwortlich zeigte, hinzu, um die Band zu vervollständigen.

Mit „Behind a face“ veröffentlichen Charlett Schwarz nun ihr offizielles Debutalbum. 12 wunderbar düstere Songs mit einer Gesamtspielzeit von gut 56 Minuten gibt es auf diesem Silberling zu entdecken. Charlett Schwarz entführen uns dabei auf eine traurige Reise in die Dunkelheit, die Dunkelheit der Welt und unserer eigenen Seele. In ihren Texten finden wir philosophische Denkansätze, kritische Gesellschaftsbeobachtung und Gedanken mit denen sich jeder von uns auf die eine oder andere Art identifizieren kann.
Das Ganze wird immer mit den dunklen Farben der Melancholie und des Weltschmerzes untermalt. Diese Musik kriecht fast unmerklich, aber umso nachhaltiger ins tiefste Unterbewusstsein, um dort ihre düsteren Fußabdrücke zu hinterlassen.
Auch wenn die Grundstimmung des Albums fast schwärzer als schwarz ist, werden Abwechslung und Stilmix keineswegs vernachlässigt. Die traurige Stimmung läuft zu keinem Zeitpunkt Gefahr in Langweile oder Eintönigkeit umzuschlagen.
Melancholische Atmosphären und nach vorne gehende Stücke mit druckvollen Refrains können gleichermaßen überzeugen. So auch das besonders eingängige Stück „Männer haben Angst vor mir“. Und wenn Sängerin Veyna mit ihrer ausdruckstarken Stimme dieses Statement von sich gibt und dem starken Geschlecht den Rat gibt vor ihr weg zu laufen, will man das der Powerfrau gerne glauben. Veyna singt mal deutsch, mal englisch, sie vermag in beiden Sprachen ihr Gefühle perferkt auszudrücken.
Auf ihrer Homepage spricht die Band bereits von weiterem Songmaterial und überschäumender Schaffenslust, das macht grosse Hoffnung auf ein baldiges zweites Album.

Fazit: Charlett Schwarz liefern mit ihrem Debutalbum ein rundum gelungenes Werk ab. Musik mit Tiefe und Charakter, dazu eine starke Stimme, deren Klang unter die Haut geht. Also legt die CD auf, schenkt euch ein Glas teuren Rotwein ein, zündet eine Kerze an und leidet ein bisschen Weltschmerz. Und wenn ihr genug gelitten habt, und weil alleine leiden ja auch auf Dauer depressiv macht, soll diese Rezension mit einer wirklich guten Nachricht enden.

Und zwar gibt es bereits zwei Konzerttermine für das kommende Jahr zu verkünden:

Charlett Schwarz treten am 11.03.2007 im Frankfurter Nachtleben als Support von Adversus auf,
sowie am 07.04.2007 in Gelnhausen im Lorbass.

Tracklist:
01) Tribal In
02) In a state of mine
03) Beside myself
04) Irritational Backgroundservices of mind
05) Männer haben Angst vor mir
06) Perfekt
07) Black hole
08) The bridge
09) Ricochet
10) Call my name
11) Sweet voices
12) Staggering heart

Werbung
Pamela Stahl
Pamela Stahl ist ehemalige Mitarbeiterin von Mindbreed.