Der Ausnahmemusiker ist wieder zurück. Völlig abgedreht präsentiert er nun Fragment 36, ein auf Vinyl gepresste, A und B Seite füllende EP, die die Grenzen der Belastbarkeit auslotet. Absicht oder völlige künstlerische Freiheit?

Ja, was ist mit Mirko Uhlig los? Der Akkordmusiker, der ein Release nach dem nächsten brachte, veröffentlichte nun „Fragment 36„. Es ist vielleicht ein Fragment, was er auf Drohne Records herausbrachte und diesmal hat er es übertrieben. Das auf Vinyl gepresste und limitierte Teil plätschert vor sich hin und stellt den abgebrühtesten Drone-Freund auf eine harte Probe.
Es macht nicht viel Sinn zwei Stücke in einer Länge von 8 und 7 Minuten aufzunehmen und zu verlangen, dass der Hörer sich darin wieder findet. Zu abgedreht, zu smooth, zu leise, keine Brennpunkte. Waren „Mezethakia Mukabalatt“ und „Ich habe nur noch 12 Seepferdchen in meinem Tempel“ irgendwo noch verspielt, so ist „Fragment 36“ nun sein schwächstes Album. Was sich mit „Die kosmische Zygote“ angekündigt hat, wird hier nun weitergeführt und das in eine sehr ominöse Ecke. Vielleicht habe ich auch nicht die Geduld und das offene Ohr dafür, aber das Zygoten Album war da schon um Längen besser. Das einzige, was ich noch hineininterpretieren kann, ist, dass die beiden Stücke „Fragment A“ und „Fragment O“ irgendwo noch das Alpha und Omega in die Entwicklungsgeschichte, in einer Art Rertrospektive deuten kann, aber selbst das fällt einem schwer.

Ich weiß jetzt nicht, ob das für die Drone-Liebhaber in irgendeiner Weise ansprechend ist, ich habe da auch eine sehr hohe Toleranzgrenze, aber auch die hat nun mal seine Grenzen. Schade eigentlich, Mirko Uhlig sollte vielleicht wieder etwas kontruktivere Musik machen, anstelle alles demontieren zu wollen.

Autor: Eniz

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