Johan van Roy is back! Und wie! Nach der „Anthology“ im Jahre 2002, die eine Retrospektive auf 15 Jahre Suicide Commando war, folgte dann die langersehnte Maxi-CD „Face of Death“. Aber ganze drei Jahre Zeit hat er sich nach dem letzten Longplayer „Mindstrip“ gelassen. Und das Warten hat sich gelohnt.

In diesen drei Jahren ist viel passiert. Die Welt wurde vom Terror regiert. Anschläge, Krieg, Not und Elend machten sich breit. Diese Themen haben Johann inspiriert und er prangert sie auf „Axis of Evil“ an, arbeitet sie auf und rechnet ab.

Auf der Rückseite der CD steht: „Play at maximum Volume“. Ich habe natürlich ein Herz für meine Nachbarn und habe es noch nicht ausprobiert. Sie würden sich in ihren Betten herumdrehen und im Quadrat springen, denn musikalisch gibt sich SC wieder wie gewohnt professionell und hat sich seit „Mindstrip“ nach vorne bewegt. Der Sound ist fett und keiner der 10 Tracks muss sich verstecken.
Johann van Roy hat im Alleindurchgang einen weiteren Outpost in Sachen Elektro/EBM/Soundwriting hingelegt, das Seinesgleichen sucht und seine Nachahmer weit hinter sich lässt und sich an die Spitze katapultiert.
„Axis of Evil“ präsentiert sich nicht eingängig wie sein Vorgänger. Ihr Spektrum entfaltet sich nach mehrmaligem Hören. Aber ich denke, dass man die ewigen Dauerbrenner „Hellraiser“, „Raise your God“ und „Love breeds suicide“ überhört hat und nun neuen Zugang finden muss, was auch bestens klappt.

War „Mindstrip“ ein ganzes Sammelsurium an tanzbarer Perlen, so ist „Sterbehilfe“, der 8. Track auf der CD, ein absoluter Mega-Brüller. Andere Superlative kann ich nicht benutzen. Anders als „Dein Herz, meine Gier“ ist „Sterbehilfe“, das auch in Deutsch gebrüllt wird, dunkler und düsterer und mein absoluter Favorit auf dieser CD und ein Tanzflächenfüller Deluxe. Ich wüsste nicht, was das noch toppen könnte.

Nicht zu verachten auch der Einstiegssong: „Cause of Death: Suicide“. Musikalisch wie gewohnt auf höchster Stufe und textlich ausgereift und mit über 8 Minuten Spielzeit nicht nur der längste Song, sondern auch eine sehr gute, nicht langweilige Gradwanderung auf der Achse des Bösen, an dessen Ende Johann noch mal mit „Neuro Suspension“ das Gleichgewicht zwischen Text und Komposition hält.
Es ist ihm gelungen. Hiermit setzt er sich definitiv an die Spitze. Ich hoffe bloß, dass im Hause SC noch weitere solche Kleinode warten. Ich will mehr!

Autor: Eniz

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