re|work – das sind Ahmet Tan (Gesang) und Markus Schäfer (Programmierung und Produktion), die 1999 beschlossen, aufgrund gemeinsamer Interessen elektronische Musik zu machen. Ehe man aber eigene Songs schrieb, folgten zunächst Remixe. Der bekannteste Remix sollte für Lights of Euphoria´s „Fortuneteller“ sein, zu dem Ahmet Tan einen Gesangspart beisteuerte.
Eine Kollaboration mit Funker Vogt führte dazu, dass die beiden Bands ihre Studios zu dem sogenannten „Labor 2“ zusammenlegten. re|work waren dann auch die Funker Vogt-Support-Band.
Zum ersten Mal auf sich aufmerksam machten sie mit „To our remains“ das auf verschiedenen Samplern zu hören ist und schnell einen Zugang zu den Tanzbrettern fand, die den Elektro bedeuten. Mit ausgedehnten Touren, auch durch England, etablierten sich re|work als eigenständige Elektro-Band, die beim WGT 2001 zum ersten Mal ihr Schaffen einem größeren Publikum präsentierte.
Nun denn, zweieinhalb Jahre nach dem letzten Longplayer, „Impulse“, erschien am 22.09.03 das neue Werk des Duos, das auf den Namen „Coma“ hört. So ganz ins Koma fällt man allerdings nicht, wenn man sich das Album anhört.
Den Startschuss gibt „Everything“, ein Middle-Tempo Stück, das einem sehr schnell klarmacht, dass man sich in re|work´schen Gefilden befindet. Die Stimme von Ahmet Tan ist doch schon charakteristisch, wenn man einmal „Fortuneteller“ oder „To our Remains“ gehört hat.
Dass re|work aber auch auf schnellerem Terrain ihr Handwerk verstehen, beweisen sie mit „Never see tomorrow“, einem schnelleren Stück, das gut aus den Boxen dröhnt und eine eingängige Wiedererkennungsmelodie hat. Das gefällt mir noch am besten auf der CD. Ich wage es sogar zu behaupten, dass es einige Future-Pop-Elemente hat.
Abwechslung bringt „Are You?“, das von einem Piano getragen wird und Ähnlichkeiten mit „Barrel of a Gun“ von Depeche Mode hat und aus dem Gesamtrahmen, in welchen die beiden ihr Bild „Coma“ gemalt haben, rausfällt. Eine Art Banjoinstrument hört man da auch raus.
Die Ballade „Close“ wird auch von einem Piano getragen. Erdrückend und depressiv kommt der Song daher und ist bestens geeignet für einen „colletive suicide“. Traurig schaurig und als Absacker geeignet.
„Everybody dies“ mit der verzerrte Stimme zu dem sphärischen Hintergrund passt dann nicht so richtig. Es ist eher einer der schwächeren Songs auf dem Album.
Gewohnt tanzbar zeigen sie sich dann mit „Skin“, was dem Album wieder einen Höhenflug verleiht. Mit „Perfect Day“ gibt’s dann auch ein perfektes Up-Tempo-Stück.
„Neben Dir“ ist das einzige Lied, das deutsch gesungen ist. Ahmet Tan hätte lieber weiter auf Englisch singen sollen. Sowohl Text als auch Musik sowie Gesang überzeugen mich nicht so wirklich. Aber das ist ja Ansichtssache. Das hätte nicht sein gemusst.
Schnell weiterschalten.
„Supersonic“… hm… ich überlege immer noch, was ich davon halten soll. Etwas trancig und Goa-lastig kommt es daher. Mir gefallen die schnelleren knalligeren Songs besser.
Den Abschluss macht „Repulsion“ mit majestätischem Intro und einem wirklich starken Ahmet Tan. Am Ende gibt er noch mal alles und macht die zwei oder drei schwächeren Lieder auf der CD wieder gut.
Als Abschlussbemerkung kann ich sagen, dass es ein gutes Elektro-Album geworden ist, im Stil von den älteren Apoptygma Berzerk-Platten. Nicht so penetrant aggressiv, sondern eher zurückhaltend eingängig.
Autor: Eniz












