Absurd Minds, die im Jahre 2000 mit „Brainwash“ auf sich aufmerksam gemacht haben und seit dem Debüt „Deception“ wie eine Bombe in der Electro-Szene einschlugen, haben nun mit „The Focus“ das mittlerweile dritte Studioalbum nach „Damn the Lie“ am Start.
Angelehnt an Bands wie Project Pitchfork haben Absurd Minds eine unglaubliche Power in ihren Liedern, die kein Tanzbein stillhalten lassen. Kompromissloser EBM ohne Schnick-Schnack treibt mit der Stimme des Sängers Stefan Grossmann und den Beats des Tilo Ladwig dem tanzwütigen Jünger den Schweiß auf die Stirn.
Das Dresdener Duo versteht es, die großen Vorbilder nicht zu kopieren und findet einen Weg, frisches und neues Elektromaterial unter das Volk zu werfen. Geniale Kompositionen lassen Melodie und Text perfekt miteinander verschmelzen.
Ausgereifter und verspielter präsentieren sie sich auf „The Focus“.
Waren „Brainwash“ und „Deception“ schon großartig, so zeigt „The Focus“, dass Absurd Minds ihrem Stil treu geblieben sind, ohne auf der Stelle zu treten. Weiterentwickelt haben sie sich und neue Wege eingeschlagen, sind aber immer wieder zurück zu ihren Wurzeln gekehrt.
„Doors“ wird getragen von einer wunderbaren Keyboardfläche, die voller Demut steckt und sich in den Gehörwindungen festbeißt. Überhaupt zieht sich das Keyboard als Basisgrundlage durch das ganze Album, was dem Ganzen etwas sehr Tragisches und Trauriges gibt, ohne depressiv zu wirken. So auch beim gleichnamigem Song „The Focus“.
„Master Builder“ hingegen ist ein EBM-Brett, das sehr viel Energie hat, aber nicht aggressiv wirkt. Es würde mich nicht wundern, wenn das ein Tanzflächenfüller wird.
Das einzige deutschsprachige Lied auf der CD und gleichzeitig die erste Singleauskopplung „Herzlos“ versetzte mir einen Ohrwurm, den ich den ganzen Tag nicht loswurde („Herzlos, das verstehst du nicht – denn du bist mein Traum der zu mir spricht…“). Er ist einer der schnelleren Songs auf der CD, bei dem sich Sprachgesang und Gesang abwechseln – was am Anfang etwas ungewohnt ist – und der sich später dann zu einem richtigen Kleinod entwickelt.
Wobei ich sagen muss, dass mehrere Lieder es wert gewesen wären, als Single ausgekoppelt zu werden (z. B. „Captivated“). Aber ich denke, „Herzlos“ wird den Erfolg vorangegangener Hits in nichts nachstehen.
Das letzte Viertel der CD, außer „Body“, wird dann etwas schwächer. Die Eingängigkeit der vorherigen Titel erreicht sie leider nicht. Aber ich glaube, darüber kann man hinwegsehen, da „The Focus“ insgesamt ein recht guter Nachfolger geworden ist und den wohlverdienten Erfolg verspricht.
Man sollte Absurd Minds im Auge behalten, da sie innovativ sind und aus den Massen hervorstechen, in einer Welt, die mal aufgerüttelt werden sollte.
Autor: Eniz












