Was haben Sabaton, Babymetal und Lordi gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel – und doch stehen die drei Bands derzeit gemeinsam auf der Bühne. Im Rahmen von „The Tour To End All Tours“ machen sie am Abend des 12. Mai 2023 Halt in der Lanxess Arena Köln, und wir waren natürlich vor Ort, um uns selbst ein Bild von diesem ungewöhnlichen Dreierpaket zu machen.

Lordi eröffnen monströs

Fotos von LORDI auf The Tour To End All Tours Tour 2023 am 12 Mai 2023 in der Lanxess Arena Köln Fotograf Matthias Irrgang

Den Auftakt des Abends bestreiten die finnischen Monster-Rocker Lordi – und sie liefern ein energiegeladenes Warm-up, das sofort zündet. Fronter Tomi Putaansuu begeistert mit seinem trockenen Humor und erstaunlich gutem Deutsch. Als er den feinen Unterschied zwischen „ja“ und „ja ja“ erklärt, wird letzteres kurzerhand zum inoffiziellen Schlachtruf des Abends.

Mit Songs wie „Would You Love a Monsterman?“, „Blood Red Sandman“ und natürlich „Hard Rock Hallelujah“ heizt die Band das Publikum ordentlich an. Auch wenn in diesem Set die Kettensäge ausnahmsweise ohne Kunstblut bleibt, überzeugt Lordi mit gewohnt theatralischer Show, starken Riffs und jeder Menge Spaß.

Babymetal – synchron, schrill, seltsam faszinierend

Nach dem Intro der Finnen übernehmen Babymetal aus Japan. Das Trio, seit Kurzem durch Momometal wieder komplett, liefert eine perfekt durchchoreografierte Performance ab. Jede Bewegung sitzt, jede Pose ist einstudiert – fast wirkt es mehr wie eine K-Pop-Show als ein Metal-Konzert.

Musikalisch stehen Tracks vom aktuellen Album „The Other One“ im Mittelpunkt, darunter „Monochrome“ und „Divine Attack – Shingeki –“. Klassiker wie „Gimme Chocolate!!“ und „Megitsune“ dürfen natürlich nicht fehlen.
Etwas schade: Der gemeinsame Song „Oh! MAJINAI“ mit Sabaton-Frontmann Joakim Brodén fehlt auf der Setlist – die perfekte Gelegenheit für ein Live-Duett wäre das gewesen.

Sabaton liefern, wie nur Sabaton liefern können

Fotos von SABATON auf The Tour To End All Tours Tour 2023 am 12 Mai 2023 in der Lanxess Arena Köln Fotograf Matthias Irrgang

Dann ist es Zeit für die Headliner: Sabaton. Schon beim Opener „Ghost Division“ explodiert die Stimmung. Feuer, Schnee, Panzer, Flugzeuge – die Schweden bringen ihr ganzes Arsenal auf die Bühne. Zwischen Heavy Metal, Humor und Pathos bleibt kein Platz für Langeweile.

Trotz der riesigen Produktion wirken Joakim Brodén und Pär Sundström nahbar wie immer. Zwischen den Songs wird gescherzt, gebangt und – natürlich – Bier getrunken. Die Rufe nach „Noch ein Bier!“ hallen durch die Halle, während der legendäre Bierbringer „Andi“ längst selbst Kultstatus genießt.

Die Setlist deckt nahezu alle Epochen der Bandgeschichte ab – von „Carolus Rex“ bis „The Last Stand“, von „Primo Victoria“ bis „To Hell and Back“. Ein Abend, der zeigt, warum Sabaton längst zu den größten Live-Acts im Metal gehören.

Fazit

Auch wenn die Lanxess Arena an diesem Abend nicht ganz ausverkauft ist, bleibt der Eindruck überwältigend: Drei völlig unterschiedliche Bands, die trotzdem perfekt zueinander passen. Lordi, Babymetal und Sabaton zeigen, dass die „Tour To End All Tours“ ihrem Namen gerecht wird – ein Spektakel aus Bombast, Kostümen, Choreografien und purer Spielfreude.

Am Ende ist klar: Diese Tour ist mehr als nur ein Konzertabend – sie ist eine Hommage an die Vielfalt des Metal-Genres.

 

Sabaton – 12.05.2023 – Lanxess Arena Köln

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