Die Ankündigung ließ große Hoffnungen erwachsen. Gleich zwei Bands aus dem Mittelalterrockgenre sollten die Hauptstadt in ihren Grundfesten erschüttern. Die Rede ist von den heimlichen Newcomern des Sektors, Versengold, sowie den Mittelalterkomikern von Feuerschwanz. So begann der Abend, nach einer kurzfristigen Verlegung der Location, mit den Klängen der erfahrenen Marktspielleute um Pínto von Frohsinn.
Das Auditorium nahm die ungewöhnlichen Klänge dankbar auf und die Feier nahm in ihrem Lauf. Zwischen den einzelnen Erzählungen unterhielt der muntere Haufen die durchgefrorenen Berliner und bereitete den Boden für Feuerschwanz in exzellenter Manie vor. Versengold sind aber nicht nur eine Vorband. Den Beweis traten sie mit ihren bekannten Waisen „Einerley“ und „ Ich und ein Fass voller Wein“ an. Kein Zweifel, diese Band hat das Zeug, um die Szene gehörig durcheinander zu wirbeln.
Nach einer kurzen Umbaupause war es dann endlich soweit. Nach einem märchen-haften Intro betraten Hauptmann Feuerschwanz und seine treuen Gefolgsleute die Bühne, mitsamt den Miezen, die sich auch an diesem Abend, um den Metnachschub vorbildlich kümmerten. Das Publikum konnte sich der absurd-komischen Mischung der Feuerschwänze nicht entziehen. Der Fokus des Abends lag deutlich auf dem neuen Machwerk „WallhalliGalli“, aber auch die älteren Songs kamen nicht zu kurz und so wurde bei „Wunsch ist Wusch“ der Fee aus dem Publikum gehuldigt.
Es scheint, dass diese Band endlich dort angekommen ist, wo sie hingehört, in das Reich Gaudium’s „WallHalliGalli“. Die besondere Mischung aus heiteren Texten und der stimmungsvollen Musik lasen Feuerschwanz auch immer wieder unterhaltsame Ankündigungen folgen, sodass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt und so entwickelte sich ein sehr kurzweiliger Abend. Als dann mit „Verteidiger des wahren Mets“ die Hymne aller Metvernichter angestimmt wurde, gab es im Publikum kein Halten mehr, sogar ein Moshpit wurde erschaffen, um den tapferen Recken des Göttersaftes ihren Tribut zollen zu können. Nach dieser Ehrerbietung war die Zeit nun reif, um das Lebensgefühl des Hauptmanns und seines geilen Haufens musikalisch in Stein zu meißeln. Dafür kam natürlich nur der Feuerschwanz-Song, den wohl jeder Mittelaltermarktbesucher kennt in Frage. Die Rede ist natürlich von „Met und Miezen“. Die Miezen kümmerten sich derweil im Ausschank des Mets um das Wohlbefinden der Zuhörer, natürlich nicht ohne die ein oder andere geschmeidige Tanzeinlage. Erstaunlich welche Kräfte das Auditorium mobilisieren konnte und so wurde mit „ Das niemals endende Gelage“ der Schlusspunkt unter einen metgetränkten Abend gesetzt, jedoch sollen die beiden Bands nach dem Konzert noch eine bekannte Lokalität in Berlin besucht haben, in der sie dann stimmungsvoll dieses denkwürdige Konzert ausklingen ließen.
Fazit: Zwei Mittelalterbands in bester Spiellaune zu einem fairen Preis. Besser geht es nun wirklich kaum. Von Versengold sollte man in näherer Zukunft noch viel hören. Absolute Konzert Pflicht für jeden Freund des (heiteren) Mittelalters, denn so dunkel scheint dieses Jahrhundert gar nicht gewesen zu sein. Die gemeinsamen Feiereien von Versengold und Feuerschwanz werden in Wacken ihre Fortsetzung finden.
















